Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
die Rohstoffe konnten sich zuletzt auf breiter Front erholen. Gold, Silber und Rohöl präsentierten sich nach einer gefühlten Ewigkeit erstmals wieder fester. Allerdings verzeichneten zumindest die Edelmetalle in der letzten Woche einen kleinen Rücksetzer. Generell hat sich die Aussicht auf steigende Kurse jedoch verbessert.
Fed sorgt mit Zins-Statement für nachgebende Edelmetalle
Währen Silber vor wenigen Tagen noch bei 16,40 US-Dollar je Feinunze notierte, kostet der Rohstoff aktuell nur noch 15,53 US-Dollar je Feinunze. Verantwortlich für den Rückschlag waren die jüngsten Aussagen der US-Notenbank zu einer möglichen Zinswende. Die Fed hatte in ihrer Pressemitteilung erstmals konkret erwähnt, dass man auf der nächsten Sitzung am 16. Dezember eine Zinsanhebung überprüft werde. Die Märkte reagierten prompt: Gold und Silber drehten deutlich nach Süden. Der US-Dollar machte zum Euro einen starken Kurssprung.
Charttechnik: Noch kein Trendbruch
Mit der Entwicklung ist Silber zunächst exakt an der langfristigen Abwärtstrendlinie gescheitert. Intraday wurde die maßgebliche Linie zwar überwunden, konnte aber nicht nachhaltig gebrochen werden.
In der folgenden Abbildung ist die Entwicklung des Silbers seit August 2014 dargestellt (in US-Dollar je Feinunze):
In der obigen Abbildung ist der Abwärtstrend des Edelmetalls deutlich zu erkennen. Trotz zwischenzeitlicher Erholungsbewegungen scheiterte Silber bislang jedes Mal im Bereich der abwärts-gerichteten Chartmarke. Eine echte Trendwende steht damit weiterhin aus. Die Negativ-Linie verläuft aktuell bei ca. 15,75 US-Dollar.
Silber bastelt an einem Boden
Dennoch mehren sich die Zeichen, dass uns irgendwann in den kommenden Monaten ein Trendbruch bevorstehen könnte. Silber verzeichnete seit mehr vier Jahren fallende Kurse. Von rund 50 Dollar im Jahr 2011 ging es in diesem Jahr bis auf 14 Dollar abwärts. Im August markierte das Metall noch ein neues Verlaufstief bei 13,96 Dollar, konnte sich anschließend jedoch stabilisieren.
Im Großen und Ganzen hat der Bereich bei rund 14 / 15 US-Dollar immer wieder gehalten. Langfristig gesehen scheint Silber im genannten Bereich an einer Bodenbildung zu basteln.
Unterstützung bei 15,50 Dollar
Durch den Rückschlag der vergangenen Tage ist Silber wieder an der charttechnischen Unterstützung bei 15,50 Dollar angekommen. Es bleibt abzuwarten, ob diese Marke hält. Die nächsten Unterstützungen liegen 14,50 und 14,20 Dollar.
Auf der Oberseite wäre ein erneuter Angriff auf die Linie des Abwärtstrends positiv zu werten. Gelingt der Ausbruch über die wichtige Chartmarke, so wäre mit massiven Anschlusskäufen zu rechnen. Dieses Szenario würde bei einem Schlusskurs über 16 Dollar aktiviert werden.
Freundliche Grüße aus Köln und ein schönes Wochenende
Bernd Raschkowski