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Silberpreis – Bislang keine nachhaltige Trendwende

Veröffentlicht am 26.02.2024, 09:55
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Seit dem letzten markanten Hochpunkt am 4. Dezember 2023 bei 25,91 US-Dollar wurde der Silberpreis sechs Wochen lang in zwei Wellen bis auf 21,91 US-Dollar um 15,3% abverkauft. Damit fiel auch der Start ins neue Handelsjahr gründlich ins Wasser. Immerhin gelingt in den letzten Handelstagen eine kleine Erholungsbewegung, welche für eine nachhaltige Trendwende bislang allerdings noch nicht ausreicht.

Gleichzeitig bemühen sich die Bullen am Goldmarkt um die Errichtung eines neuen Basislagers oberhalb von 2.000 US-Dollar. Wirklich überzeugend ist dieses Unterfangen in den letzten Tagen allerdings nicht. Im Grunde genommen hatte sich die technische Lage schon seit dem Fehlausbruch Anfang Dezember eingetrübt.

Zwar bewegt sich der Goldpreis nach wie vor oberhalb von 2.000 USD, das bullische Momentum ist aber einer zähen und verwirrenden Konsolidierung gewichen.

Die Bären haben ihrerseits allerdings auch nicht viel zu Stande gebracht. Das Tief bei 2.002 US-Dollar vom 17. Januar konnten sie bislang nicht unterbieten. Ungeachtet der saisonal eigentlich günstigen Phase bleibt es daher bei einem undurchsichtigen Hin- und Her am Goldmarkt. Keine der beiden Seiten kann sich derzeit nachhaltig durchsetzen, womit auch für den Silberpreis zunächst keine neuen Impulse zu erwarten sind.

Silber in US-Dollar – Tageschart

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Silber in US-Dollar, Tageschart vom 26. Januar 2024. Quelle: Tradingview

Unsere Analyse vom 21. Dezember war rückblickend eindeutig zu optimistisch, denn die antizipierte Gegenbewegung endete am Silbermarkt bereits am 23. Dezember genau am 61,8%-Retracement bei 24,60 US-Dollar. Im Anschluss fielen die Silbernotierungen fast vier Wochen lang ohne größere Zwischen-Erholung bis auf 21,91 US-Dollar zurück.

Erst seit Beginn der laufenden Handelswoche gelingt dem Silberpreis eine Stabilisierung. Insbesondere konnte dabei die bärisch eingebetteten Tages-Stochastik abgeschüttelt werden, wodurch sich ein kleines neues Kaufsignal ergibt. Mögliche Erholungsziele auf der Oberseite wären im nächsten Schritt sowohl die fallende 200-Tagelinie (23,50 US-Dollar) als auch das obere Bollinger Band (23,68 US-Dollar). Damit beträgt das Erholungspotenzial vom aktuellen Kursniveau zunächst nicht mal einen US-Dollar.

Auf der Unterseite hat der Silberpreis in den letzten Wochen hingegen die meisten unmittelbaren Unterstützungen bereits unterboten. Die altbekannte Auffang-Zone zwischen 21,50 und 22,75 US-Dollar hat hingegen gehalten. Die vier Jahre alte Aufwärtstrendlinie (aktuell bei ca. 21,30 US-Dollar) läuft langsam in diese Zone und verstärkt damit das Bollwerk.

Zu nennen wäre noch das untere Bollinger Band auf dem nicht abgebildeten Wochenchart (21,59 US-Dollar). Beide Bollinger Bänder laufen hier seitwärts und sprechen damit für eine Fortsetzung der Konsolidierung zwischen 21,59 und 24,92 US-Dollar.

Zusammengefasst macht der Tageschart kurzfristig einen leicht positiven Eindruck. Die Silbernotierungen könnten sich daher zunächst weiter in Richtung 23,70 bis 24,00 US-Dollar erholen. Sehr viel mehr lässt sich angesichts der festgefahrenen Situation am Goldmarkt derzeit aber nicht ableiten.

Es sieht vielmehr so aus, also ob die Edelmetallpreise den starken Anstieg im Oktober und November primär über die Zeit mit einem wilden Hin und Her auskonsolidieren wollen. Das "Worst-Case-Szenario" für den Silberpreis wäre bis zum Frühling vielleicht noch ein Rücksetzer in Richtung 21,00 bis 21,25 US-Dollar. Gleichzeitig kann die angespannte geopolitische Lage jederzeit für neuen Kaufdruck bei den Edelmetallen sorgen.

Silber in Euro – Tageschart

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Silber in Euro, Tageschart vom 26. Januar 2024 Quelle: Tradingview

Auf Euro-Basis hat der Abverkauf am Silbermarkt Anfang Januar die vier Jahre alte Aufwärtstrendlinie unterschritten und der Kursrutsch gewann vorübergehend nochmal an Fahrt. Immerhin kam es in den letzten Tagen zu einem Rücklauf an diese gebrochene Aufwärtstrendlinie.

Insgesamt bleibt es beim richtungslosen Hin und Her der letzten vier Jahre, denn die Silbernotierungen laufen im großen Bild weiterhin seitwärts. Der Ausbruch aus dieser zähen Konsolidierung wurde erneut verschoben.

Konklusion: Silber - Bislang keine nachhaltige Trendwende

Nach einem sechswöchigen Rücksetzer bemüht sich der Silberpreis aktuell um Stabilisierung und eine Erholung. Ohne einen klaren neuen Aufwärtstrend am Goldmarkt wird dieses Unterfangen jedoch sehr schwierig: Während die Aktienmärkte euphorisch von einem Hoch zum nächsten rennen, werden Edelmetall-Investoren aktuell hingegen enttäuscht. Trotzdem gibt es keinen Grund seine Edelmetalle zu verkaufen, denn wir sind uns sicher, dass sich das Stimmungsbild und die Kursentwicklung im Laufe dieses Jahr auch wieder diametral andersherum präsentieren werden. Bis die Fed allerdings panisch die Zinsen senken wird müssen, brauchen Edelmetall-Investoren weiterhin viel Geduld.

Mittelfristig sehen wir als Antizykliker angesichts der intakten, jedoch weitgehend ignorierten Ausbruchsbewegung beim Goldpreis in 2024 nach wie vor die größten Chancen bei den Edelmetallen.

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