Gestern schoben die zum Quartalsbeginn üblichen Käufe insbesondere die US-Technologiewerte weiter an. Diese profitieren weiterhin von der inversen Zinsstruktur - die Renditen der Langläufer liegen unter denen der kurzlaufenden Staatsanleihen. Das wird so gedeutet, dass die FED wahrscheinlich keine großen Möglichkeiten hat, die Zinsschraube übermäßig stark anzuziehen. Denn die vergleichsweise niedrigen Renditen der langen Laufzeiten besagen: entweder gehen die Investoren davon aus, dass mit der Zeit die Inflation von selbst / Basis bedingt wieder zurück geht oder aber sie befürchten eine mittelfristig deutliche Abkühlung der US-Wirtschaft. Da Wachstumswerte einerseits hoch bewertet sind und andererseits weniger Konjunktur anfällig, kommt ihnen sowohl die derzeitige Zinskonstellation als auch die Erwartungshaltung der Anleger zu Gute. Die Weltbank hat ihre Wachstumsprognose für Ostasien/Pazifik von 5,4 auf 5% gesenkt. Die Reduktion ist insbesondere den Folgen der Auswirkungen des Krieges in der Ukraine geschuldet. Die japanische Haushalte haben im Februar lediglich 1,1% mehr ausgegeben als im Vorjahr. Erwartet worden war ein Plus von 2,6 Prozent. Auch aus Frankreich kommen enttäuschende Zahlen: die Industrieproduktion ging im Februar um 0,9% ggü. Januar zurück, die Schätzung lag bei +0,3%. Der EZB-Einkaufsmanagerindex Service März (2. Veröffentlichung) landete hingegen mit 55,6 oberhalb der Prognose von 54,8. Das slowenische EZB-Ratsmitglied Bostjan Vasle sagte in einem Interview mit Bloomberg, dass die EZB ihre Nettoanleihekäufe im APP Programm möglicherweise bereits im Juli statt im September beende. Zudem sei denkbar, dass das Territorium des negativen Einlagenzinses bis zum Jahresende verlassen werde. Die europäischen Börsen setzen u.a. dank freundlicher US-Futures ihren moderaten Aufwärtstrend heute früh fort. Lediglich der Sektor Basisrohstoffe steht leicht unter Druck, was mit möglichen neuen Sanktionen gegen Russland zusammen hängen dürfte. Denn diese umfassen wahrscheinlich auch den Handel mit Stahl. Zudem stehen Zement, Kohle und auch Öl auf der heutigen Tagungsliste des EU-Finanzministertreffens in Luxemburg. Der apano-Stimmungsindex legt 9 Punkte zu. Pluspunkte kommen von Kupfer, Gold, dem STXE 600 und den EM-Aktien. Zudem entspannt sich die US-Volatilität weiter und liegt nun auf dem niedrigsten Stand seit Mitte Januar. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.