Um 14:30h wird mit der Entwicklung der US-Verbraucherpreise im Januar die wichtigste Konjunkturzahl der Woche publiziert. Prognostiziert wird +0,4% zum Dezember bzw. +7,2% zum Vorjahr. Sollte der Anstieg noch höher ausfallen, würde das nach dem extrem starken Arbeitsmarktbericht die Erwartungen weiter anfachen, dass die FED den Leitzins im März um 0,5% statt um 0,25% erhöht. Wichtig für die US-Notenbank ist bekanntlich die Kernrate der Inflation, also der Warenkorb ohne Lebensmittel und Energie. Die US-Futures tendieren abwartend, da nach der Bekanntgabe von größeren Verschiebungen u.a. zwischen „aggressive Growth“ und Finanzwerten auszugehen ist. Bleiben die Zahlen aber im Rahmen der Erwartungen, dürfte sich das gedeihliche Nebeneinander der letzten Tage weiter fortsetzen. Heute früh legte Siemens (DE:SIEGn) hervorragende Zahlen vor, auch das Restrukturierungsprogramm überzeugt die Investoren. Die Aktie legt 6% zu. Der Report von Unilever (AS:ULVR) wird mit -3% quittiert. Der Preisanstieg auf der Einkaufsseite drückte auf die Gewinnmarge, da die Mehrkosten nur teilweise weiter gegeben werden konnten. Ein Viertel seines Wertes verliert Delivery Hero (DE:DHER). Das Unternehmen schreibt trotz solide gewachsener Umsätze weiter rote Zahlen. Zudem erwarten Marktbeobachter, dass sich mit dem Ende der Pandemie die Geschäftsperspektiven – und damit die Fantasie für die Aktie – eintrüben. Totalenergies SE hingegen ist ein Beleg dafür, wie hoch die eingepreisten Erwartungen an den Börsen bereits sind: der Quartalsgewinn hat sich verdoppelt, die Dividendenrendite liegt bei 5% und das Unternehmen kündigt Aktienrückkäufe an – aber der Kurs stagniert. Aus Taiwan meldet Hon Hai Precision (Foxconn) für Januar einen zehnprozentigen Umsatzrückgang zum Vorjahr, gegenüber Dezember beträgt der Rückgang fast 40%. Das Unternehmen ist ein wichtiger Zulieferer für die meisten der global agierenden Unternehmen im Bereichs Consumer Electronics (z.B. Apple (NASDAQ:AAPL)). Inwieweit das also ein Warnsignal ist oder lediglich das Resultat von Sonderfaktoren, kann ich zur Stunde mangels vorliegender Details nicht bewerten. S&P 500, DAX und EM-Aktien bringen dem apano-Stimmungsindex heute +8 Punkte. Wegen der gestiegenen Chance auf eine Wiederbelebung des Minsk-Abkommens sinkt die Gefahr einer akuten Eskalation weiter. In eigener Sache: wegen interner Weiterbildungsmaßnahmen wird für etwa eine Woche dieser Blog pausieren. Markus und ich werden selbstverständlich in dieser Zeit die beiden apano-Fonds weiter durchgehend betreuen. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.