Gute Nachrichten kommen aus China: Bloomberg berichtet, ein Sprecher von Clearingstream habe bestätigt, dass die am 11. Oktober fälligen Zinszahlungen auf drei China Evergrande (HK:3333) Dollaranleihen eingegangen wären – also erneut in letzter Minute, um einen „Default“ zu vermeiden. Zudem plane die Regierung Erleichterungen für die bedenkliche Liquiditätslage der Branche. Außerdem haben Chinas Regulatoren ihre Untersuchungen gegen Didi (NYSE:DIDI) Global Inc. beendet und das Unternehmen kann bis Jahresende wieder seine Apps in China öffnen. Auch Japan konnte sich gegen den Abwärtssog der US-Aktien stemmen, hier unterstützte die Schwäche des Yen zum USD, was den Exportwerten half. In den USA waren im Sitzungsverlauf die Kurse kräftig unter Druck geraten. Auslöser war der Verbraucherpreisindex, der mit +6,2% im Vergleich zum Oktober 2020 noch höher lag als mit +5,9% prognostiziert und den stärksten Zuwachs seit 30 Jahren verzeichnete. Der Anstieg scheint sich sogar noch zu beschleunigen: gegenüber dem September waren es +0,9%, erwartet war +0,6%. Im Zusammenspiel mit all den anderen Inflationsdaten sehen die Investoren eine gestiegene Wahrscheinlichkeit, dass die FED ihr Tapering aggressiver ausgestalten könnte und zudem daran anschließend evtl. schon früher als avisiert mit Zinsanhebungen startet – die FED Funds Futures stellen sich derzeit auf den Juli 2022 ein. Der Renditesprung der US-Staatsanleihen mit kürzeren Laufzeiten unterstreicht diese Erwartungshaltung. Bei den ultralangen Laufzeiten hingegen sinken die Renditen. Das ist ein Warnzeichen, dass negative konjunkturelle Auswirkungen befürchtet werden. Der USD steigt wegen des Anstiegs der kurzen Zinsen, es macht das Parken in Dollar schlichtweg attraktiver. Der Goldpreis zieht an trotz dieser beiden eigentlich für ihn negativen Komponenten. Aber die Meinung, dass die Notenbanken wohl recht hilflos sind gegenüber der Inflationswelle – scharfe Zinsanhebungen sind ein no go in Covid-Zeiten – lässt das gelbe Metall glänzen wegen seines Images als Wert erhaltendes Anlageinstrument. Von der Einpreisung einer dauerhaft höheren Inflation und höheren Zinsen profitieren heute früh Sektoren/Titel mit niedrigerer Bewertung (Value) und höherer Durchsetzungskraft für Preiserhöhungen. Unter Druck dagegen Sektoren mit hohem Fremdkapital wie z.B. Biotechs und hoch bewertete Branchen/Titel. Tesla (NASDAQ:TSLA) bildet eine Ausnahmen: dass Elon Musk bereits einen Teil seines Aktienverkaufs abgewickelt hat, sorgt für Erleichterung. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.