Die Renditen der US-Staatsanleihen scheinen mit der Veröffentlichung der Verbraucherpreise am Dienstag ein Zwischenhoch erreicht zu haben. Die 10y Staatsanleihen werfen aktuell 2,67% ab nach in der Spitze 2,82% zu Wochenbeginn. Diese deutliche Beruhigung lässt deshalb aufhorchen, weil die gestern kommunizierten US-Erzeugerpreise im März mit +1,4% zum Februar (+11,2% zum März 2021) deutlich stärker gestiegen sind als mit +1,1% prognostiziert. Die Kernrate lag mit +0,9% zum Vormonat sogar fast doppelt so hoch wie geschätzt und 7,7% höher als im Vorjahr. Da die Erzeugerpreise Vorlaufcharakter haben, ist mit einer weiteren Anspannung bei den Verbraucherpreisen zu rechnen. Die einsetzende Stabilisierung am US-Rentenmarkt hat unmittelbare Auswirkungen auf den US-Dollar, der etwas zurück kommt und damit seine jüngste Übertreibungsphase zumindest für den Moment beendet hat (+4 Punkte im apano-Stimmungsindex). Zudem stimulierte der Renditerückgang die Wachstumswerte, die wiederum den S&P über den für uns relevanten 50 Tage-Durchschnitt hievten (+6 Punkte). Diese freundlichen Vorgaben halfen heute zu einer Aufhellung des Sentiments der asiatischen Börsen: der Shanghai Composite Index z.B. legte um 1,2% zu. Hier verdichten sich die Anzeichen, dass China und die PBoC Lockerungen planen. Im Gespräch sind neben einer Senkung der Mindestreserveanforderung auch Maßnahmen zur Belebung des Konsums von Autos und Heimelektronik. Japans Börsen zogen erneut deutlich an, trotz eines sich befestigenden Yen. In Europa sind die Investoren derzeit noch etwas zögerlich. Es ist davon auzugehen, dass die EZB auf ihrer heutigen Sitzung deutlich „falkenhaftere“ Beschlüssse fassen wird. Wahrscheinlich warten die Anleger auf die Pressekonferenz. Es geht dabei insbesondere um zwei Themen: wann wird sie das Anleihekaufprogramm beenden, mit dem die Renditen unnatürlich tief gehalten werden und wann wird sie eine erste Leitzinserhöhung vornehmen. Die straffe Geldpolitik der FED setzt die EZB unter Druck: macht sie nichts, droht der Euro weiter abzuwerten und zusätzliche Inflation zu importieren. Freilich ist zu bedenken, dass höhere Zinsen die eigentiche Ursache des Problems – Angebotsknappheit – nicht beseitigen, sonden ein Umweg sind, indem sie eine Dämpfung der Nachfrage bewirken. Der neue Punktestand des apano-Stimmungsindex empfiehlt nun wieder ein kleines Engagement. Das bestätigt uns in der hier vorgestern begündeten Entscheidung, nicht „in volle Deckung“ zu gehen. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.