Erneut war es eine positive Nachricht aus dem medizinischen Bereich, die den Börsenkursen auf die Sprünge half. Ein Fachartikel, gestern Abend (MEZ) veröffentlicht im The New England Journal of Medicine bewertete die Untersuchungsreihe, die das US-Unternehmen Moderna Inc. (NASDAQ:MRNA). an 45 Testpersonen durchgeführt hatte, positiv. Es sei ein gutes Zeichen, dass sich bei allen Probanden nach Vergabe der zweiten Dosis Antikörper gebildet hätten, welche das Coronavirus neutralisieren könnten. Die US-Futures zogen gleich nach Eröffnung heute um Mitternacht (MEZ) spontan kräftig an. Die Aufwärtsbewegung setzte sich in Asien fort. In Japan stimulierte zudem eine Pressekonferenz der BoJ. Notenbankpräsident Kuroda sieht Anzeichen für eine wirtschaftliche Erholung, die zwar langsam, aber stetig verlaufen dürfte. Außerdem würde die BoJ wenn erforderlich nicht zögern, ihre Geldpolitik weiter zu lockern. Mit Ausnahme von Hongkong und China legten die Kurse in Fernost/Australien zu. Hongkong hatte einen erratischen Handelstag. Durchaus gute Ergebnisse zu Q2 werden von der politischen Situation überschattet, zudem belasten Chinas Steuerpläne bezüglich des „globalen Einkommens“ für Chinesen. Damit würde der Spitzensteuersatz von 15 auf 45% klettern, was den Standort Hongkong für viele chinesischen Fachkräfte unattraktiv machen würde. In China belastete, dass sich die chinesische Regulierungsbehörde CBIRC unzufrieden äußerte zu dem Grad des Leverages, mit dem Haushalte und Unternehmen arbeiteten – es gäbe Anzeichen einer Blasenbildung im Aktien- und insbesondere Immobiliensektor. Speziell der Immobilienmarkt ist wichtig für Xi Jinping, Peking betrachtet die Preisentwicklung dort als den Faktor, der am stärksten dafür verantwortlich sei, dass sich die Schere zwischen Reichen und Armen immer weiter öffne. Das könne laut Nomura (T:9716) nun dazu führen, dass die chinesischen Notenbank (PBoC) weitere zuvor geplante Lockerungsmaßnahmen auf Eis lege. Die US-Gesundheitsbehörde CDC sieht das Problem der hohen Covid-Fallzahlen als beherrschbar an: wenn jeder eine Maske tragen würde, sei das Thema in spätestens acht Wochen vom Tisch. Im US-Wahlkampf verspricht Joe Biden ein Zwei-Billionen-Programm über die nächsten vier Jahre, insbesondere für Clean Energy-Projekte. Dieser Vorschlag ist deulich ehrgeiziger und umfangreicher als der vorhergehende.
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