In Festlandchina haben die Feierlichkeiten zum Neujahrsfest begonnen, weshalb von heute bis einschließlich 30. Januar die Börsen geschlossen bleiben. Der Rest Asiens zeigte sich behauptet. Die strikten Maßnahmen Pekings gegen eine Ausbreitung des Virus werden begrüßt – inzwischen sind acht Städte abgeschottet worden. Nach momentaner Einschätzung gilt das Virus als weniger ansteckend als SARS. Jedoch ist zu bedenken, dass sich die chinesische Transportinfrastruktur seit 2003 massiv verbessert hat, wodurch sich der Virus viel schneller ausbreiten kann. Heute ist zudem die chinesische Wirtschaft viel stärker Konsum getrieben als damals – der private Verbrauch trägt ca. 60% des Wachstums bei versus ca. 45% in 2003 - so das sich eine temporäre Zurückhaltung im Konsumentenverhalten deutlich in den BIP-Zahlen widerspiegeln würde: in der Hochphase von SARS sind die chinesischen Verbraucherausgaben um 50% im Vergleich zum Vorjahr eingebrochen. Wie es mit Chinas Börsen weitergeht, wird also stark davon abhängen, wie schnell und erfolgreich der Virus besiegt werden kann. In den USA wurden nachbörslich Intels Zahlen gefeiert, positiv wird auch registriert, dass bislang 70% der Unternehmen mit ihren Quartalszahlen die Erwartungen übertroffen haben. Im Zuge feste US-Kurse und dank Ausbleibens neuer Meldungen vom Coronavirus - die WHO äußerte sich gestern relativ entspannt und sprach von einer regionalen Krise - steigen heute früh die Aktienmärkte in Europa deutlich und quer über alle Branchen an. In Umkehrung des globalen Anlegerverhaltens geben Anlehen hingegen etwas nach. Die deutsche Wirtschaftsaktivität präsentiert sich im Januar leicht belebt: der Einkaufsmanagerindex (PMI) steigt von 50,2 im Dez auf 51,1. Verarbeitendes Gewerbe: 45,2 (Prognose 44,2) nach 43,7 / Service: 54,2 (Prognose 53) nach 52,9. In Frankreich stieg der verarbeitende Index an, der Servicesektor fiel Streik bedingt hingegen zurück und blieb hinter den Erwartungen zurück.