Mit der Veröffentlichung des FED-Sitzungsprotokolls kam Unruhe in die Märkte. Der Wille, mit dem Rückfahren der monatlichen Anleihekäufe bereits 2021 zu beginnen, wurde von mehr FED-Gouverneuren unterstützt als vom Markt erwartet. Nur einige wenige Vertreter der US-Notenbank wollen noch bis 2022 warten. Zwar sei der Arbeitsmarkt von dem ursprünglichen Ziel des „substanziellen“ Fortschritts noch ein Stück entfernt, jedoch sei ein „fast zufrieden stellender“ Prozess des Jobwachstums erreicht. Für Verunsicherung an den Börsen sorgt, dass nicht kommuniziert wurde, ob das Tapering strikt linear abläuft oder ausgesetzt wird, falls die Wirtschaftserholung wieder ins Stocken gerät. Die US-Notenbank sieht zugleich erhebliche Unsicherheit über die konjunkturellen Perspektiven der nächsten 12 Monate- sowohl Covid sei eine Herausforderung als auch die Inflation. Bei dieser liegen die FED-Positionen besonders weit auseinander: die eine Gruppe will ein schnelles Tapering, um die Inflation sich nicht noch stärker entfalten zu lassen. Die konträre vertretene Meinung ist, dass die weltweite Pandemie, insofern sie nicht unter Kontrolle gebracht werden kann, die Wirtschaft ausbremst und die Inflation wieder in einen Abwärtstrend bringt. Thema der FED-Sitzung war auch die „ambitionierte Bewertung“ quer über alle Anlageklassen und dass die FED Mitschuld an diesem Preisanstieg habe, der letztendlich die Finanzstabilität gefährden könne. Wir haben in den beiden von uns betreuten apano-Fonds in der Erwartung, dass diese FED-Sitzung wegweisend gewesen sein könnte, der Veröffentlichung des Protokolls vorgegriffen und in den letzten beiden Tagen den Nettoinvestitionsgrad ein Stück abgesenkt. Wir sehen keine Veranlassung, die heutige Schwäche zu Rückkäufen zu nutzen, denken stattdessen über eine weitere Risikoreduktion nach. Vom apano-Stimmungsindex bekommen wir dafür Unterstützung: er verliert sechs Punkte und ist nur noch hauchdünn zweistellig. Ab 9 Punkten empfiehlt er, defensiv zu werden. Die Vola schießt hoch und unterhalb des Radars sacken Kupfer und Nikkei weiter ab – bei beiden war aber schon die maximale negative Punktzahl erreicht. Dass China (ermutigt durch das NATO-Verhalten in Afghanistan?) gegenüber Taiwan wieder frecher wird und Toyota (T:7203) wegen Chipmangels seine Autoproduktion im September um 40% kürzen will, sind keine schönen Nachrichten. Zudem lässt aufhorchen, dass die Rotation nicht mehr funktioniert: alle Branchen werden seit gestern Abend verkauft. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.