Die Aktienmärkte performten gestern höchst uneinheitlich. Während die enttäuschenden Geschäftzahlen des aisatischen Schwergewichts Alibabe via Futures die Fernostindizes belasteten und auch die Aktien aus dem Rohstoffsektor teils deutliche Abgaben verzeichneten, legte der Nasdaq 100 unter Führung der alten Bekannten Apple (NASDAQ:AAPL), Nvidia (NASDAQ:NVDA), Microsoft (NASDAQ:MSFT) und Amazon (NASDAQ:AMZN) unbeirrt weiter zu. Beim Blick auf den insgesamt stabilen Dow standen lediglich 11 Gewinnern 19 Verlierer gegenüber. Der Russell 2000 brach temporär um 1,25% ein. Die US-Futures deuten zur Stunde erneut auf einen zerrissenen Markt hin: Nasdaq long und Russell short. Da Verfalltermin ist, sind wie immer Verzerrungen möglich, ausgelöst z.B. durch Shorteindeckungen, die sich aber wohl erst am Montag entladen würden. Der heutige Termin ist bemerkenswert, denn laut Bloomberg laufen Optionen in gewaltigem Volumen aus, es handele sich um den zweithöchsten Wert seit Jahren. Aber über das Wochenende stehen noch weitere wichtige Themen an: wen wird Joe Biden zum Chef der US-Notenbank nominieren? Wird das Repräsentatenhaus das zweite Infrastrukturpaket („Build Back Better“) über 1,75 Bio USD annehmen und der Senat dies absegnen? Christine Lagarde äußerte sich heute Morgen und betonte erneut, dass eine verfrühte Geldstraffung unbedingt vermieden werden müsse, eine solche wäre in Anbetracht der bestehenden Angebotsengpässe schädlich. Zudem seien bislang keine Zweitrundeneffekte der Teuerung erkennbar (diese Meinung wird nicht von allen Beobachtern geteilt) und die aktuellen Inflationsfaktoren wie z.B die exorbitanten Energiekosten würden mittelfristig schwinden. Laut Refinitv dürften die Gewinne der S&P 500 Unternehmen im Jahresvegleich um über 40% gestiegen sein, laut Bloomberg die der im STXE 600 enthaltenen Firmen gar um 60%, was die Kurse nach unten recht gut absichert. Denn zugleich wiesen die Firmen in den Q3 Reports trotz Gegenwindes von der Kostenseite solide Bilanzen aus. Chinas Börsen zogen heute früh deutlich an – Peking plant wohl steuerliche Enlastungen. Japans Regierung veröffentlichte ihr Stimulusprogramm: es umfasst 490 Mrd USD und übertrifft damit bei weitem die Markterwartungen. Dies ist aber in Anbetracht der extremen Verschuldung Japans nicht unumstritten. Topix und Nikkei reagierten nicht überschwänglich, aber freundlich. Soeben meldet Österreich einen nationalen Lockwown und ab 1. Februar Impfflicht für alle. Lagarde und Österreich belasten heute früh u.a. Bankaktien und den Eurokurs. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.