Gestern zogen in den USA die Aktienkurse an, nachdem der demokratische Senatsminderheitsführer Chuck Schumer eine neue Runde zum Thema „Corona-Stimuluspaket“ ankündigte. Nachbörslich kam dann jedoch wieder Druck auf, weil Finanzminister Mnuchin einen großen Teil des über einen 10fachen Hebels 4,5 Billionen schweren FED-Notfallkreditprogramms, das zum Jahresende ausläuft, nicht verlängern will. Das Programm erlaubte der FED, schnell und massiv in verschiedene Finanzmärkte einzugreifen. Sie bedauerte diese Entscheidung der US-Regierung. Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass sie aus dem Programm mittels des Hebels weiterhin über 750 Mrd USD Feuerkraft verfügt. Die Rückführung der nicht gebrauchten Reserven in Höhe von ca. 430 Mrd USD in die Staatsbücher könnte dazu verwendet werden, die Arbeitslosehilfe auszuweiten und/oder kleinen Firmen zu helfen. Weitere 135 Mrd USD stehen aus ungenutzten Geldern des „Paycheck Protection Programs“ zur Verfügung. Das bedeutet, ein großer Teil des neuen Stimuluspakets ist bereits finanziert, was seine Verabschiedung erleichtern sollte. Die Erkenntnis, warum Mnuchin diese Entscheidung gefällt hat, sickert nach dem ersten Schreck der Meldung heute früh durch und stabilisiert die Kurse. Trotzdem ist es für Kleinbetreibe keine gute Nachricht, da für diese gerade erst die Kreditkonditionen aus diesem Programm verbessert worden waren. Der Zugang zu unbürokratischer günstiger Liquidität wird wieder erschwert. Auch ist zu bedenken, dass die Debatte um das US Covid-Rettungspaket nun zeitlich fast zusammenfällt mit dem am 11. Dezember drohenden nächsten Shutdown wegen der US-Finanzen, was alleine schon stets komplizierte Diskussionen mit sich bringt. Die Debatte über den EU-Haushalt – dessen Verabschiedung Voraussetzung für das Rettungspaket ist – steckt erwartungsgemäß schon in der Sackgasse, bevor sie angefangen hat. Zum Schluss ein Gerücht: eine auf den 16. November datierte Studie eines biomedizinischen Onlinearchivs berichtet über bislang nicht publizierte Ergebnisse einer Untersuchung des kalifornischen La Jolla Instituts. Laut dieser schützt das Immungedächtnis von Menschen, die an Covid-19 erkrankt waren, lange Zeit vor einer Neuinfektion. Laut dem Institut seien auch mehrere Monate nach Genesung bei getesteten Personen genügend Immunzellen gefunden worden, um zukünftige Angriffe abzuwehren. Ein Impfstoff könnte diesen Effekt durch ein „dauerhaftes Gedächtnis“ verstärken. Trifft das zu, ist ein Ende der Pandemie absehbar.
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