Die von ihren Hochs massiv zurück gekommenen Rohstoffpreise und Renditen stabilisieren heute erneut die Aktienmärkte. In den USA stimulierte nachbörslich zudem der Geschäftsbericht von FedEx (NYSE:FDX). Der Logistikkonzern gilt als ein Barometer für den Zustand der US-Wirtschaft. Zwei Botschaften lassen sich aus dem Report heraus lesen: die Mitarbeiterlöhne stiegen deutlich und die Anzahl der Paketsendungen war rückläufig. Das unterstreicht die stagflationäre Tendenz der US-Wirtschaft. Jedoch wurde dies nahezu komplett kompensiert durch höhere Frachtraten und Treibstoffzuschläge. Mit anderen Worten: es gelang dem Unternehmen, die Belastungsfaktoren an die Kunden überzuwälzen. Der Report ist ein Indiz, dass Unternehmen in wichtigen Schlüsselpositionen der Wirtschaft, insbesondere wenn dort kaum Wettbewerb herrscht, unter dem Preisdruck bislang deutlich weniger als die Konsumenten leiden. In zwei Wochen beginnt die neue Berichtssaison. Wie sich diese auf die Börsenentwicklung auswirkt, wird erheblich davon abhängen, wie hoch der Anteil der Firmen ist, denen die Kostenweitergabe gelungen ist bzw. bei wie vielen Firmen die Margen erodieren. Trotzdem muss natürlich bedacht werden, dass jede einzelne durchgesetzte Preiserhöhung den Endabnehmer belastet. Ab einem gewissen Punkt hat das drastische Auswirkungen auf sein Konsumverhalten. Anders ausgedrückt: bislang scheint der inflationäre Schaden für die Firmen beherrschbar zu sein – deshalb sind die Börsen m. M. nach auf derzeitigem Niveau recht gut nach unten abgesichert. Aber das Ende der sprunghaften Preiserhöhungen muss bald kommen, bevor die Endverbraucher im großen Stil in den Käuferstreik treten, was sich im Mikrokosmos heute im düsteren Zalando-Ausblick zeigt. Die asiatischen Börsen, relativ unberührt von europäischen Energieversorgungsängsten, ziehen heute erneut deutlich an und bauen damit ihre massive Q2-Outperformance sowohl zu den USA als auch insbesondere zu Europa aus. Im STXE 600 ziehen Technologie sowie die defensiven Sektoren Nahrung und Gesundheit deutlich an, auf der Gegenseite sind erneut die Rohstoffbranchen Energie und Basic Resources unter Abgabedruck. Der apano-Stimmungsindex zeigt sich mit -36 weiterhin unverändert tief pessimistisch. Jedoch entwickeln sich seit Tagen unterhalb des Radars wichtige Einzelindikatoren wie z.B. die US-Staatsanleihen positiv. Es könnte in Kürze zu einem massiven Punkteanstieg kommen, der unsere gar nicht so düstere Interpretation der Lage objektiv bestätigen würde. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.