Als „Schwarzer Schwan“ werden an den Finanzmärkten Ereignisse bezeichnet, die nicht vorhersehbar sind, aber bei ihrem Eintritt große Verwerfungen auslösen. Hat der Coronavirus das Potenzial, solch ein „Schwarzer Schwan“ zu werden? Die Zahl der Erkrankungen nimmt zu. Am Sonntag wurden 769 neue Fälle gemeldet nach 688 am Tag zuvor auf inzwischen weltweit 2801. Mittlerweile sind schon 80 Tote zu beklagen. Der Virus ist bereits ansteckend, bevor sich Symptome zeigen, dadurch ist seine Ausbreitung schwieriger zu kontrollieren. Die chinesische Regierung ist weiterhin äußerst bemüht, ihn lokal einzudämmen. Im Prinzip wird das für die ostasiatische Region so extrem wichtige Neujahrsfest storniert. Konkretes Beispiel ist die temporäre Schließung des Disneyland-Parks in Hongkong. Auch die Nobel-Einkaufsmeile Ginza in Tokio verzeichnet deutlich weniger Besucher als üblich. Der Virus schlägt sich damit bereits ganz konkret in der Geschäftswelt nieder und wegen der Saisonalität des Neujahrsfestes ist das doppelt dramatisch. Ein „Schwarzer Schwan“ wird der Virus wohl nur, falls er an Gefährlichkeit weiter zunimmt, sich die Zahl der Erkrankungen global rasant vermehrt und nicht schnell ein effizientes Gegenmittel gefunden wird. Aber die absolut notwendigen radikalen Maßnahmen zur Bekämpfung erfordern eine Neubewertung vieler Unternehmen, weil sich die „Teilstillegung“ Chinas (zumindest) in den globalen Q1-Zahlen niederschlagen wird. Dieser Anpassungsprozess kann die Weltbörsen noch einige Prozentpunkte kosten. Wir haben wegen des Coronavirus` letzte Woche in dem von uns betreuten Aktienfonds apano Global Systematik die Bestände in Asien halbiert und im Multi Strategie-Fonds apano HI Strategie 1 eine Absicherungsposition zugekauft. Der apano-Stimmungsindex verliert heute deutlich wegen des Kursrückgangs der globalen Aktienmärkte und der Industrierohstoffe und ist aktuell nur noch „neutral“.