Der apano-Stimmungsindex nähert sich seinem „absoluten Nullpunkt“. Lediglich der US-Dollar bringt noch Pluspunkte, alle anderen Indikatoren tragen maximal negativ zum Ergebnis bei. Damit steht der Index, der das Sentiment der globalen Investoren misst, auf dem bislang niedrigsten Stand in diesem Zyklus. Heute Nacht versuchte Fernost eine kleine Gegenbewegung. Sydney legte kräftig zu, auch China recht stabil, nachdem die PBoC den 7-Tage-Zinssatz stärker als erwartet von 2,4% auf 2,2% gesenkt hatte und zudem umgerechnet 7 Mrd USD in das Bankensystem gepumpt hatte. Beobachter gehen davon aus, dass China nun den Druck auf die Banken erhöhen wird, kleinen und privaten Unternehmen mehr Geld zu leihen. Unter Druck weiterhin der Ölpreis auf Grund von Berichten, dass die Läger randvoll sind. Der S&P 500 versuchte in der letzten Handelsstunde vor dem Wochenende erneut, den am Freitag hier angesprochenen Abwärtstrend zu überwinden, scheiterte aber und fiel dann zurück. Damit ist dieser Trend weiterhin intakt. Erst, wenn 2620 erobert und gehalten wird, wäre dies ein – starkes – Kaufsignal. Mittlerweile liegen sowohl 20-Tage-Linie als auch der Abwärtstrend gleichauf exakt auf diesem Level, Tendenz fallend. Warum ist diese Marke so wichtig? Eine sehr bedeutende Investorengruppe – die CTAs – orientiert sich stark an charttechnischen Indikatoren. Ein Überwinden würde Kaufprogramme auslösen. Solange dies nicht der Fall ist, sind die CTAs „Short“ (also auf fallende Kurse) positioniert. Heute ist der erste Montag seit vier Wochen, an dem dies US-Futures nicht „Limit down“ starten. Beruhigend auch, dass sich der Anstieg der Infektionsfälle in Deutschland, Italien, Spanien, China und Südkorea etwas verlangsamt hat. Wir haben uns am Freitag wieder ein Stück zurück gezogen, weil neben der Charttechnik des S&P auch die wieder neu aufgekommene Schwäche der besonders gebeutelten Branchen und Unternehmen die Wahrscheinlichkeit der Interpretation erhöhte, dass es sich letzte Woche nur um eine Bärenmarktrallye handelte. Zu defensiv positioniert wollen wir aber trotzdem nicht sein. Die Bücher der Marktteilnehmer sind inzwischen einigermaßen bereinigt, aktuell finden wohl noch letzte Maßnahmen statt wegen des anstehenden Quartalsendes. Die institutionellen Investoren (Fondsmanager/Vermögensverwalter) wollen hohes Cash und eine vergleichsweise richtige Positionierung ausweisen. Mit dem Beginn von Q2 könnte es dann aber zu einem erneuten Versuch Richtung Norden kommen.
