Nach dem Kursfiasko bei Meta Platforms (NASDAQ:FB) befürchteten die Investoren auch enttäuschende Quartalszahlen von Amazon (NASDAQ:AMZN). Vor der Veröffentlichung des Reports wurde die Aktie deshalb massiv verkauft (zweitgrößter Verlierer im Nasdaq). Jedoch überraschte der Onlinehändler nach Börsenschluss positiv. Im Tandem mit Snap (NYSE:SNAP) führte dies dazu, dass die US-Futures nach oben schossen und heute früh wieder auf dem Niveau vom gestrigen Xetra-Schluss stehen. Die hektischen Bewegungen der Einzelwerte und die ausgeprägte Elastizität sind Indiz dafür, wie hoch das Kursniveau ist und wie nervös deshalb die Anleger sind. Das Gegenteil ist am Ende eines Bärenmarktes zu sehen. Dann liefern Unternehmen reihenweise katastrophale Reports, aber die Kurse reagieren kaum: schlechte Nachrichten sind eingepreist. Seit Ende Januar tänzelt der apano-Stimmungsindex unruhig hin und her. Er misst ja die jeweils tagesaktuelle globale Anlegerstimmung. Diese Tagesveränderungen sind derzeit ungewöhnlich hoch, die Richtungswechsel abrupt und die Auslöser dahinter vielfältig. Seit Wochen einen konstant negativen Beitragssaldo liefern die Rentenmärkte. Die Aktien hingegen steuern hochvolatil mal positive, mal negative Punkte bei. Aufmerksamkeit zieht nun auch der US-Dollar auf sich. Seit den Aussagen von Christine Lagarde ist er in weniger als 24 Stunden 1,4% zum Euro gefallen. Was steckt dahinter? Die EZB hat ihr Wording geändert und ist nun nicht mehr davon überzeugt, dass die Inflation sich von selbst bändigt. Sie gibt den Märkten aber bis März Zeit, sich an diesen Gedanken zu gewöhnen. Neue Konsensmeinung ist, dass sie ihr Anleihekaufprogramm im September beenden wird und bis Jahresende mindestens einmal den Leitzinssatz um 0,25% anhebt. Wie gestern hier für den Fall avisiert, dass die EZB „hawkish“ wird, sprangen Euro und die Finanzwerte an. Der weit überwiegende Rest der STXE 600 Aktien erlebte einen unlustigen Tag. Recht wacker hielten sich Rohstoffaktien (ein schwacher Dollar stützt ceteris paribus die Rohstoffpreise) und defensive Sektoren. Massiv unter Druck seit gestern die Creditspreads, auch die Renditen der südeuropäischen Euro-Staatsanleihen schwächeln erheblich. Der apano-Stimmungsindex verliert 10 Punkte und empfiehlt mit -7 nun wieder eine sehr defensive Positionierung. Uns sind die Stimmungsschwankungen der Anleger momentan zu erratisch. Auch wollen wir das russische Großmanöver abwarten. Deshalb sind wir zur Zeit recht statisch (moderat) investiert und justieren lediglich nach. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.