Der gestrige US-Wochenarbeitrsreport verstärkte die Sorgen der Investoren, die mit der Veröffentlichung des Konjunkturberichts (Beige Book) der FED am Mittwochabend wieder aufgeflammt waren. Mit diesem habe die US-Notenbank „die Saat für eine Geldstraffung gepflanzt“. Umso wichtiger wird nachher der US-Arbeitsmarktbericht für Mai. Der Aprilreport hatte vor vier Wochen Marktturbulenzen asugelöst, weil die Zahlen meilenweit von den Prognosen lagen. Ursache: überraschend viele Stellen konnten wegen der attraktiven Arbeitslosenunterstützung nicht besetzt werden. Joe Biden setzt Trumps Chinapolitik fort: mit einem gestern unterzeichneten Dekret steigt die Zahl der chinesischen Firmen, in welche US-Amerikaner nicht investieren dürfen, ab 2. August von 48 auf 59. Wer dort bereits investiert ist, hat ein Jahr Zeit, seine Bestände zu veräußern. Chinas Indizes waren jedoch heute davon unbeeindruckt. Insgesamt performte Asien/Pazifik knapp behauptet. Im feiertagsbedingt ausgedünnten Handel waren gestern in Europa Rohstoffwerte und Touristikunternehmen unter Druck geraten. Auf den Bergbautiteln lastete der USD. Dieser hatte wegen des Beige Book induzierten Zinsanstiegs deutlich zugelegt. Bei den Reiseveranstaltern entstand Verkaufsdruck, weil die britische Regierung Portugal von der Liste der sicheren Reiseziele genommen hatte. Das belastete insbesondere Fluglinien und Hotelketten. Zur Stunde Reiseunternehmen erneut schwächer, alle anderen Sektoren im STXE 600 kaum verändert – die Anleger warten auf 14:30 MEZ. Die Konsenserwartung liegt bei 670T neuen Stellen, wobei aber die einzelnen Analystenhäuser extrem weit auseinander liegen. Genauso wichtig wird die Entwicklung der Stundenlöhne: Job-Neubesetzungen sind teils nur über höhere Löhne plus Willkommensprämie zu erreichen. Die Inflationsspirale könnte sich also beschleunigen. Wie hier schon vor Wochen berichtet, zeigt sich Joe Biden bereit, beim Thema Unternehmensbesteuerung mit sich reden zu lassen, das hat den späten Börsenhandel in den USA stabilsiert. Reuters schreibt über den Vorschlag, den Plan mit der Steuererhöhung auf 28% fallen zu lassen und stattdessen eine Minimumsteuer von 15% auf alle US-Unternehmen zu erheben. Das dürfte kleinere und inlandsorientierte Firmen begünstigen zu Lasten von Gesellschaften wie Amazon (NASDAQ:AMZN), die kaum Steuern in den USA bezahlen. Der apano-Stimmungsindex legt wegen des Preisrückgangs des Risk off - Metalls Gold um 2 Punkte zu. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.