Gestern habe ich hier im Blog ja darüber geschrieben, dass es schwierig werden dürfte, mit der zweiten Komponente der neuen Steuerpläne (u.a. „Digitalsteuer“) – die es Drittländern erlauben sollen, Teile der Profite oberhalb einer Margin von 10% abzuschöpfen - ein marginschwaches Unternehmen wie Amazon (NASDAQ:AMZN) zu erfassen. Denn dessen globale Operating Margin liegt bei lediglich 7,1%. Es könnte nun darauf hinauslaufen, dass die Regelung dann nur für Teilbereiche gelten soll, wie das Cloud- oder Anzeigengeschäft. Wie auch immer, dieses konkrete Beispiel ist nur eines von vielen, das zeigt, dass die Umsetzung schwierig wird. Zudem regt sich bei einigen republikanischen US Top-Senatoren energischer Widerstand gegen das Gesetzesvorhaben. In den USA gelang gestern dem Russell 2000 der Sprung bis an einen wichtigen Widerstand und der S&P 500 steht vorbörslich unmittelbar unter seinem Allzeithoch. Sollten morgen die US-Verbraucherpreise den erwarteten 4,7%-Preisanstieg zu Mai 2020 nicht wesentlich überschreiten, sollte der Break gelingen. Europa ist wesentlich weiter, seit der Überwindung des alten Hochs in der letzten Maiwoche klettert der STXE 600 nahezu täglich auf ein neues Topniveau und zieht den Weltaktienindex MSCI ACWI mit. Ich hatte das in zwei Blogs vorletzte Woche ja angekündigt und wir sind entsprechend positioniert. Die morgige EZB-Sitzung könnte zwar Verwerfungen auslösen, aber nur dann, wenn eine Reduzierung der Wertpapierkaufprogramm angekündigt würde bzw. die sogenannte Forward Guidance auf eine Straffung hindeuten würde. Das ist äußerst unwahrscheinlich, denn in der größten Volkswirtschaft der Eurozone - Deutschland – blieb sowohl Industrieumsatz als auch Produktion im April hinter den Erwartungen zurück. Die Produktion lag im April sogar 1% tiefer als im März. Das hängt zwar insbesondere „nur“ am Materialmangel – u.a. bei einer so wichtigen Branche wie der Automobilindustrie – der Notstand dürfte sich aber im Mai sogar verstärkt haben und enttäuschende Konsequenzen für das Eurozonen-BIP in Q2 haben. In China setzt sich die seit der letzte Woche durch die von der PBoC angeordnete erhöhte Reservehaltungspflicht von Fremdwährungen anhaltende kleine Korrekturbewegung auch heute fort. Dort werden morgen früh die Verbraucher– und Produzentenpreise für Mai sehr wichtig werden. in Japan profitierte der TOPIX von Pharmawerten und der Aufwärtsrevision des Q1 BIP von -5,1% auf -3,9%. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.