Sehr geehrte Damen und Herren,
die Maßnahmen der US-Fed lassen den Schluss zu, dass es mit der Wirtschaft in den USA „5 nach 12“ steht. Die Notenbanker tasten den Leitzins nicht an und wollen weiterhin Liquidität in den Markt pumpen.
Jerome Powell prognostiziert indes einen beispiellosen Konjunktureinbruch. Im ersten Quartal war die Wirtschaft bereits um annualisiert 4,8 Prozent zurückgegangen.
Powell wies auf zahlreiche wirtschaftliche Gefahren hin, die von der gegenwärtigen Corona-Krise ausgehen.
Der deutsche Leitindex scheint nun mehr denn je das erwartete Muster einer „langgezogenen W-Formation“ auszubilden. Gestern wurden wichtige Widerstände „zerbröselt“. Diese allerdings in einem kurzfristig bereits stark überkauften Umfeld.
Es ist sehr fraglich, ob dieser Anstieg über 11.032 nachhaltig sein wird. Der DAX 30 wird vorbörslich bei 11.246 taxiert. Das Sentiment zeugt von einer kurzfristigen „Kaufpanik“.
Viele Investoren, die bei Kursen unter 9.000 den Einstieg nicht gewagt hatten, wollen nun auf den Zug aufspringen. Dies kann durchaus zu noch etwas steigenden Notierungen führen, bis sich dann der zweite W-Schenkel in Kursrückgängen ausbildet.
Von fundamentaler Seite werden heute die deutschen Arbeitslosenzahlen sowie das europäische BIP-Wachstum veröffentlicht. Beide Daten werden verheerend vorhergesagt. Am Nachmittag folgt der EZB-Zinsentscheid.
„Es werden alle Optionen zur Stützung der Wirtschaft geprüft“, bekräftigte EZB-Präsidentin Christine Lagarde jüngst. Sie betont allerdings auch, dass es nun weiter an der Fiskalpolitik sei, die wirtschaftliche Situation zu stabilisieren.
Die heutige Tagesbandbreite liegt wohl zwischen 11.447 und 11.032. Warnsignal Bollinger-Bänder (!).
Fazit:
„Überkauft und ungesund“
Erster „W-Schenkel“ ausgebildet