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Der E-Autobauer Tesla (NASDAQ:TSLA) hat dank einer besseren Nachfrage im dritten Quartal mehr verdient als erwartet und schreibt das fünfte Quartal in Folge schwarze Zahlen. Zudem bekräftigte Tesla am Mittwoch seine Jahresziele und will unverändert 2020 rund 500.000 Elektroautos absetzen. Auch während des bisherigen Höhepunkts der Coronavirus-Krise hatte Tesla-Chef Elon Musk an der Prognose nicht gerüttelt. Die Aktie legt im nachbörslichen Handel 3,8 Prozent zu auf 438,39 US-Dollar. Beim Batterie-Tag Anfang Oktober hatte Musk seine Prognose konkretisiert und sagte, der Absatz 2020 soll zwischen 30 und 40 Prozent zum Vorjahr zunehmen, was Auslieferungen von 478.000 bis 515.000 E-Autos bedeuten würde. Um den unteren Rand der Prognosespanne zu erreichen, müsste Tesla im Rest dieses Jahres noch 159.650 Fahrzeuge an die Kunden bringen. Im dritten Quartal setzte Tesla, die Angaben wurden bereits Anfang diesen Monats veröffentlicht, 139.300 Elektroautos ab und übertraf damit die Erwartungen der Analysten. Im dritten Quartal wies Tesla einen Nettogewinn von 331 Millionen Dollar aus gegenüber 143 Millionen Dollar im Vorjahr. Der Gewinn je Aktie erreichte bereinigt 0,76 (Vorjahr 0,37) US-Dollar und übertraf damit die Analystenschätzung die auf 0,56 Dollar je Anteilsschein lautete. Der Konzernumsatz erhöhte sich auf 8,77 Milliarden Dollar von 6,3 Milliarden Dollar im Vorjahr. Hier hatten die Analysten 8,28 Milliarden Dollar geschätzt.
Aktien Schweiz
Der SMI verlor 1,5 Prozent auf 9.990 Punkte. Das Index-Schwergewicht Nestle (SIX:NESN) hielt sich in dem schwachen Marktumfeld mit einem Minus von 0,8 Prozent vergleichsweise gut. Marktteilnehmer verwiesen auf die vorgelegten guten Umsatzzahlen. Der Konzern hatte im Neunmonatszeitraum von der anhaltenden Dynamik im Nord- und Südamerikageschäft sowie der guten Nachfrage nach den Heimtierprodukten profitiert. Für das Wachstum im Gesamtjahr ist Nestle nun optimistischer. UBS (SIX:UBSG) verzeichneten ein Minus von 0,9 Prozent. Die Aktie hielt sich damit aber auch noch besser als der Gesamtmarkt. Marktteilnehmer verwiesen auf die am Vortag veröffentlichten guten Geschäftszahlen. Credit Suisse (SIX:CSGN) gaben um 1,8 Prozent nach. Unter deutlichen Abgabedruck standen zyklische Werte. So gaben SGS 2,2 Prozent nach. Für Swatch und Richemont (SIX:CFR) ging es um 2,0 bzw. 1,6 Prozent abwärts. Die Pharma-Konzerne Roche (SIX:RO) und Novartis (SIX:NOVN) verloren 2,6 bzw. 1,8 Prozent. Am breiten Markt sprangen Zur Rose gegen den Trend um 13,4 Prozent nach oben.
Aktien international
Europa
An den europäischen Aktienmärkten ging es am Mittwoch erneut nach unten. Der DAX schloss den dritten Tag in Folge im Minus und verlor 1,4 Prozent auf 12.558 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 1,5 Prozent auf 3.181 Punkte nach unten. Belastend wirkte sich unter anderem aus, dass die Zahl der Corona-Infektionen in Europa weiter rasant steigt. Zudem ist immer noch unklar, wie es mit dem Brexit weitergeht. So hat die EU nun Grossbritannien aufgefordert, im Streit über die künftigen Beziehungen nach dem Brexit eine Entscheidung zu treffen. Für die Aktie von Ericsson ging es um 9,6 Prozent nach oben. Trotz stärkerer Belastungen durch die Wechselkursentwicklung hat der Konzern die Margenerwartungen laut Citigroup (NYSE:C) übertroffen und die Ziele für 2020 und 2022 bestätigt. Vivendi (PA:VIV) stiegen um 1,6 Prozent. Der Umsatz hat die Erwartungen deutlich geschlagen. Randstad lagen 6,2 Prozent vorn. "Gemessen an dem schwierigen Umfeld mit Entlassungen und Kurzarbeit sind die Zahlen gut", so ein Marktteilnehmer zu dem Zeitarbeitsunternehmen.
USA
Die US-Börsen haben sich zur Wochenmitte mit leichten Verlusten in einem von Schwankungen gekennzeichneten Handel gezeigt. Im Blick standen weiter die Verhandlungen um ein neues Hilfspaket. So spricht die Verhandlungsführerin der US-Demokraten, Nancy Pelosi, von "Fortschritten" bei den Gesprächen mit den Republikanern und zeigt sich optimistisch, dass das Paket bis zum Wochenende stehen werde. Doch unklar ist weiterhin, ob eine ausreichende Zahl von republikanischen Senatoren das Paket unterstützen werden. Der Dow-Jones-Index verlor 0,4 Prozent auf 28.211 Punkte, während der S&P-500 um 0,2 Prozent abgab. Für den Nasdaq-Composite ging es um 0,3 Prozent nach unten. Bei den Einzelwerten ging es für die Netflix-Aktie (NASDAQ:NFLX) um 6,9 Prozent abwärts. Nachdem der Streaming-Anbieter zu Beginn der Krise noch davon profitiert hatte, dass mehr Menschen zu Hause blieben, bekam das Unternehmen nun die Konkurrenz von Disney+ und HBO Max zu spüren.
Asien
Am Donnerstag folgen die Börsen in Ostasien und Australien der Wall Street nach unten. Auf die Stimmung drücken die bislang ergebnislos gebliebenen Verhandlungen über ein neues Corona-Hilfspaket in den USA. Diese Verunsicherung verschafft dem Yen Zulauf. Die japanische Devise gilt als Fluchtwährung in Krisenzeiten.
Anleihen
Für die US-Anleihen ging es am Mittwoch mit der weiterhin herrschenden Stimuli-Zuversicht nach unten. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg zur Wochenmitte mit sinkenden Notierungen um 2,9 Basispunkte auf 0,82 Prozent.
Analysen
Deutsche Bank (DE:DBKGn) senkt Philips-Ziel auf 52 (54) EUR - Buy
Warburg senkt Jenoptik-Ziel auf 29,50 (30) EUR - Buy
UBS erhöht Vivendi-Ziel auf 33 (32) EUR - Buy
HSBC (LON:HSBA) senkt Telefonica-Ziel auf 3,30 (4,50) EUR - Hold
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