Der Euro hat gestern Kursgewinne erzielt, was hauptsächlich auf die Veränderung der Risikobereitschaft der Marktteilnehmer zurückzuführen war. Dieser mäßige aber stetige Kursanstieg des Euro ist der besseren Stimmung unter Konsumenten und Anlegern zuzuschreiben. Der deutsche ZEW-Konjunkturindikator für Dezember zeigte diese Aufhellung der Stimmung bei den Anlegern. Aber die optimistischen Hinweise beschränken sich auf diesen Wirtschaftsindikator. Der Indikator ist zwar gestiegen, aber die Ziffer zeigt seit 17 Monaten in Folge einen tiefen Stand. Der objektivere Maßstab für die derzeitigen Wirtschaftsbedingungen hat sogar ein Dreieinhalbjahres-Tief erreicht. Jedenfalls ist Skepsis angebracht, bis der Euro wieder an Wert verliert und die Zinssenkungen sowie der geringere Ölpreis zu einer wirtschaftlichen Erholung führen. Die Stimmungsaufhellung hängt wohl auch damit zusammen, dass das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe gestern entschieden hat, dass die Abschaffung der steuerlichen Absetzbarkeit von Fahrkosten (Pendlerpauschale) gegen das Grundgesetz verstößt, was die Bundesregierung zwar eine Menge Geld kosten wird, aber rund 15 Millionen Pendlern zugute kommt und somit der Konjunkturbelebung dient; allerdings sollten die positiven Auswirkungen dieser Entscheidung nicht überbewertet werden.