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Trading mit Devisen - Vergessen Sie nicht die Notenbanken!

Veröffentlicht am 30.09.2015, 13:22
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Wenn sich die Wogen um den aktuellen Abgas-Hype etwas geglättet haben dürften die Finanzmärkte wieder den Fokus auf die Geldpolitik richten und gespannt auf neue Hinweise zum Zeitpunkt für die Zinswende in den USA warten. Die Mehrheit der US-Notenbanker geht weiter davon aus, dass der erste Zinsanstieg noch in diesem Jahr erfolgt. 13 der insgesamt 17 geldpolitischen Entscheider stimmten zuletzt für eine Anhebung in 2015, nach zuvor 15 Mitgliedern.

Zinsanhebung im Oktober oder Dezember
Die nächste Fed-Sitzung ist für Oktober angesetzt, erst Mitte Dezember gibt es jedoch wieder eine Sitzung, an deren Anschluss eine Pressekonferenz stattfindet, auf der Fed-Chefin Yellen die Zinsentscheidung genau erläutern kann. Allerdings hat sie auf der vergangenen Sitzung explizit gemahnt, dass eine Zinsanhebung auch im Oktober denkbar wäre. Dass die Fed in beiden verbleibenden Sitzungen des Jahres die Zinsen anheben könnte, gilt in jedem Fall als unwahrscheinlich, denn die Notenbanker erwarten zum Jahresende im Mittel einen Leitzins von 0,375%.

Neben der Fed hielten auch EZB und Bank of Japan die Füße still

Auch die die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank of Japan halten bislang angesichts der Unsicherheiten ihre Füße still. Die EZB denkt öffentlich angesichts der wachsenden Risiken für die Weltwirtschaft über eine Anhebung der Geldspritzen nach, wird diese aber vorerst noch nicht ausweiten. Man brauche zur Bewertung der Gefahren noch mehr Zeit, sagte EZB-Präsident Draghi vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europa-Parlaments. Die japanische Notenbank hat erwartungsgemäß auf ihrer jüngsten Sitzung ebenfalls keine neuen geldpolitischen Weichenstellungen vorgenommen.

Derweil gab es einen herben Rückschlag für Japans Ministerpräsident Abe: Die Ratingagentur Standard & Poor’s hat das Land zurückgestuft und Japans Bonität nur noch mit „gut bis befriedigend“ bewertet. Die Ratingagentur sieht überhaupt keine wirtschaftlichen Fortschritte. Es mehren sich die Anzeichen, dass die gefeierten „Abenomics“ gescheitert sind. Deshalb erwarten viele Marktteilnehmer auch von der Bank of Japan eine Anhebung der Geldspritzen. – Die Notenbanken dürften also weiterhin eine treibende Kraft der Märkte sein. Und entsprechend werden die Märkte in der neuen Woche besonders auf die monatlichen Arbeitsmarktdaten aus den USA schauen.

Tradingchancen im Forex-Markt

Die Konsequenz aus der geldpolitischen Situation bzw. wahrscheinlichen Entwicklung ist jedenfalls, dass der Euro zum US-Dollar (EUR/USD) unter Druck bleiben sollte (siehe roter Pfeil im Chart)…

EUR/USD - Chartanalyse

…und die japanische Währung Yen zum Euro (EUR/JPY)…

EUR/JPY - Chartanalyse

…und zum US-Dollar (USD/JPY)…

USD/JPY - Chartanalyse

…weiterhin schwäch bleiben dürfte (siehe grüne Pfeile in den Charts, hier bedeuten steigende Kurse einen fallenden Yen).

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Sven Weisenhaus

(Quelle: Geldanlage-Brief, Ausgabe vom 27.09.2015)
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