Gestern Abend unterschrieb der US Präsident den Gesetzesentwurf zu Hongkong. Es war völlig klar, dass dies geschehen würde und bereits im gestrigen Blog angesprochen. In Anbetracht der überwältigenden Mehrheit der US-Abgeordneten hätte ihm eine Weigerung eine unnötige innenpolitische Niederlage beschert. Was mir fehlt, ist ein gleichzeitig verabreichtes „Zuckerbrot“, um Chinas schlechte Laune wieder anzuheben. Trotzdem ist es äußerst unwahrscheinlich, dass der Handelsdeal an diesem neuen Gesetz scheitert – es ist „just another brick in the wall“ in den Beziehungen zwischen den USA und China. Die Börsen reagieren nur marginal nervös. Kupfer deutlicher, was den heutigen Rückgang im apano-Stimmungsindex auslöste. Das US-BIP für Q3 wurde von 1,9 auf 2,1% nach oben revidiert. Die US-Unternehmensgewinne (ohne Bewertung der Lager) fielen nach exorbitant hoher VJ-Vergleichsbasis um moderate 0,6%. Zu Beginn der Berichtssaison wurden noch ca. -4% erwartet. Die Stimmung der Einkaufsmanager (Chicago) verbesserte sich deutlich, wenngleich weniger als erwartet. US-Auftragseingang langlebiger Güter im Oktober +0,6% (erwartet -1%). In Japan brachen die Oktober-Einzelhandelsumsätze um 7,1% zum VJ ein, das lag jedoch am Taifun „Hagibis“ und an vorgezogenen Käufen im September wegen der MWSt-Erhöhung von 8 auf 10% im Oktober. Nach einem Reuters-Bericht verkaufen die Geschäftsinhaber und Großaktionäre seit April massiv China-A Aktien. Hintergrund ist der IPO-Boom im FJ 2016 nach der großen chinesischen Börsenkrise um die Jahreswende 2015/2016. Die dreijährige Sperrfrist ist nun ausgelaufen. Die Verkäufe sind fast so hoch wie die Nettokäufe der Ausländer, die wegen der MSCI-Aufnahme in A-Aktien einsteigen. Außerhalb des Radars stehen mit den Pesos von Chile, Kolumbien und Uruguay sowie dem brasilianischen Real vier LatAm-Währungen auf Allzeittiefs zum USD. Auslöser sind die innenpolitischen Unruhen in der Region.