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Trump spricht von vollständiger «Abkoppelung» von China

Veröffentlicht am 19.06.2020, 11:44
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Die asiatischen Aktien dürften die Woche positiv schliessen, nachdem sie diese Woche zwischen der Hoffnung einer Erholung nach Covid und Ängsten vor einer zweiten Ansteckungswelle hin- und hergerissen waren. Die US-Aktien lagen am Donnerstag weitgehend unverändert. Der Nasdaq führte die Gewinne an, da die Anleger am liebsten Technologieaktien kauften, wenn sie überhaupt kauften, da die Covid-19-Fälle in einigen Staaten in den USA wieder stark angestiegen sind.

Donald Trump sagte hingegen gestern in einem Tweet, dass die USA sicherlich eine politische Option habe, sich unter verschiedenen Bedingungen komplett von China abzukoppeln. Seine Worte hatten keinen Ausfluss auf die Marktstimmung, auch wenn eine vollständige Abkopplung zwischen den USA und China den US-Unternehmen deutlich schaden würde, die bereits unter der Pandemie gelitten haben.

Und auch die Daten von gestern waren wenig zufriedenstellend. Die wöchentlichen Arbeitslosenzahlen in den USA stiegen in der letzten Woche um 1,5 Mio., was andeutet, dass die Wiedereröffnung der Unternehmen noch keine positiven Auswirkungen auf die Arbeitsplätze hatte.

In Australien stieg der Einzelhandelsumsatz im Mai um rekordmässige 16,3%, da die Verbraucher sich nach der Lockerung der Covid-19-Einschränkungen auf die Geschäfte stürzten. Der Aussie zeigte sich gegenüber dem Greenback wenig verändert. Aber aus technischer Sicht könnten wir im täglichen Chart eine Bildung eines goldenen Kreuzes für den AUDUSD sehen, wo der gleitende 50-Tagesdurchschnitt kurz davorsteht, den gleitenden 200-Tagesdurchschnitt nach oben zu durchbrechen. Diese bullische Formation könnte die taktischen Longpositionen im AUDUSD erhöhen und einen weiteren Anstieg über 0,70 hervorrufen.

Der britische Einzelhandelsumsatz stieg auf 12% ggü. von den Analysten erwarteten 6,3% und -18,1% vor einem Monat.

Eine Anmerkung nebenbei: Auch wenn der Anstieg des globalen Einzelhandelsumsatz nach Covid kurzlebig bleiben sollte, so werden die Normalisierung der wirtschaftlichen Aktivitäten und die steigenden Ölpreise sicherlich wesentliche inflationäre Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben. Kann die Erholung nicht mit der Geschwindigkeit des Anstiegs der Verbraucherpreise mithalten, sehen sich die Zentralbanken eventuell ultra-unorthodoxen Politiken ausgesetzt, wenig Handlungsspielraum, einer steigenden Inflation und hoher Beschäftigung. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Stagflation das grösste Risiko der heutigen ultra-lockeren Geldpolitik ist und die Schwellenmärkte stärker treffen könnte als die G10-Wirtschaften.

Der starke US-Dollar gewinnt gegenüber den meisten Währungen an Stärke, ausgenommen hiervon sind nur der Yen und der Schweizer Franken, da die Anleger das Risiko weiter senken.

Gold bleibt angesichts der fehlenden klaren Marktrichtung stoisch.

Das schwarze Gold gewinnt jedoch an Schwung, da die Nachfrage-/Angebotsdynamik sich verbessern dürfte, auch wenn es Bedenken im Zusammenhang mit einer zweiten Ansteckungswelle gibt und die US-Bestände steigen. Ein erfolgreicher Versuch bei den Angeboten bei 40 USD sollte den Weg zum nächsten bullischen Ziel, 45,50 USD freimachen, der gleitende 200-Tagesdurchschnitt.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hielt bei ihrer gestrigen geldpolitischen Sitzung an ihrem Status Quo fest.

Die Bank of England (BoE) änderte ihre Zinsen nicht und weitete das Anleihenkaufprogramm wie erwartet um 100 Mrd. Pfund aus. Eine Überraschung war der Hinweis der BoE, ihr QE-Programm schrittweise mit deutlicher Geschwindigkeit zurückfahren zu wollen. Diese Aussage machte sicher die Erwartung zu Nichte, dass die BoE ihre Käufe weiter ausweiten könnte und bewegte die Tauben nach dieser Ankündigung. Der GBPUSD handelte kurz unter der 1,24-Schwelle. Ein festerer US-Dollar und etwas gereizte BoE-Tauben belasten das Pfund Sterling, aber das Abwärtspotenzial sollte weiter begrenzt bleiben, da die Frist für die Brexitverhandlungen anscheinend auf Oktober verschoben wurde, auch wenn den britischen und EU-Verhandlungsführern sechs Wochen intensiver Verhandlungen bevorstehen. Die Grenzen bleiben unlösbar, aber es besteht Hoffnung, dass die Pandemie Johnson dazu veranlassen wird, die EU zum Jahresende mit einem Handelsabkommen statt mit leeren Händen zu verlassen.

Die Aktivität der FTSE-Futures (+0,19%) deutet eine weitere Konsolidierung um 6230p (der gleitende 100-Tagesdurchschnitt) an, da die Energiepreise sich festigen und das Pfund schwächer ist.

Der EURUSD überkam die Unterstützung bei 1,12 und erholte sich aufgrund des stärkeren Dollars von 1,1185. Das Paar wird seine Schwäche wahrscheinlich auf die Fibonacci-Unterstützung bei 1,1160 ausweiten, die zwischen dem positiven Trend aus dem letzten Monat und einer bärischen Umkehr unterscheiden dürfte.

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