Top-Thema
Unter massivem Druck aus dem Kongress hat US-Präsident Donald Trump nun doch das neue gigantische Hilfsprogramm gegen die Corona-Krise in Kraft abgesetzt. Nach tagelangem Widerstand gegen das parteiübergreifend beschlossene Massnahmenbündel im Volumen von rund 900 Milliarden Dollar (740 Milliarden Euro) zeichnete Trump die Gesetzesvorlage Sonntagnacht ab. Zugleich unterzeichnete der am 20. Januar aus dem Amt scheidende Präsident einen Übergangshaushalt, der zusammen mit dem Corona-Hilfspaket von seinen Republikanern und den oppositionellen Demokraten gemeinsam auf den Weg gebracht worden war. Damit wird eine Stilllegung von Bundesbehörden abgewendet, die ab Montag um Mitternacht (Ortszeit) gedroht hatte. Er unterzeichne das neue Gesetz zur Bekämpfung der Corona-Krise, damit Sonderhilfen für Arbeitslose erneuert, Zwangsräumungen gestoppt, Hilfen für Mieter geleistet und zusätzliche Kredite für Unternehmen bereitgestellt würden, die Beschäftigten von Fluggesellschaften zur Arbeit zurückkehren könnten und "wesentlich mehr Geld" für die Verteilung von Impfstoffen fliesse, erklärte Trump von seinem Luxusressort Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida aus, wo er seinen Weihnachtsurlaub verbringt.
Aktien Schweiz
Mit einem leichten Plus hat der schweizerische Aktienmarkt am vergangenen Mittwoch den letzten Handelstag vor Weihnachten beendet. Die Sitzung sei insgesamt in recht ruhigen Bahnen verlaufen, da die Bücher für dieses Jahr überwiegend schon geschlossen waren. Der SMI verbesserte sich um 0,1 Prozent auf 10.412 Punkte. Die Bankenwerte zogen mit der Aussicht auf einen Brexit-Deal europaweit an, der Sektor legte um 2,9 Prozent zu. "Wir sehen momentan die Risikoprämie eines möglichen harten Brexits schmelzen", so ein Marktteilnehmer. Für die Aktien der CS Group ging es um 3,6 Prozent nach oben, UBS (SIX:UBSG) gewannen 2,6 Prozent. Die Abgaben bei den Index-Schwergewichten bremsten den Markt dagegen etwas, hiess es. Für die Papiere von Roche (SIX:RO) ging es um 0,9 Prozent abwärts und Nestle (SIX:NESN) reduzierten sich um 0,6 Prozent. Die Aktien von Novartis (SIX:NOVN) zeigten sich dagegen wenig verändert.
Aktien international
Europa
In einem ruhigen vorweihnachtlichen Geschäft dominierten an Heiligabend an den europäischen Börsen die verhalten freundlichen Vorzeichen. Ein Teil der Börsenplätze hatte gänzlich geschlossen, die geöffneten Märkte – darunter Frankreich, Grossbritannien und Spanien – handelten lediglich bis um die Mittagszeit. Der Stoxx-50-Index rückte um 0,2 Prozent vor auf 3.080 Punkte. Hauptthema waren die Brexit-Verhandlungen zwischen Grossbritannien und der EU. Der FTSE-100 legt um 0,4 Prozent zu, das Pfund steigt gegen den Euro um weitere 0,3 Prozent auf 1,1117, nachdem es bereits am Vortag vorgerückt war. Eine Woche vor dem Ende der Übergangsfrist hatten sich die EU und Grossbritannien auf die Grundlagen ihrer künftigen Beziehungen nach dem Brexit geeinigt. Die Verhandlungsteams schlossen am vergangenen Donnerstag nach monatelangem Ringen ihre Gespräche über ein gemeinsames Handelsabkommen ab. Ein harter wirtschaftlicher Bruch mit Grossbritannien zum Jahreswechsel ist damit wohl verhindert. Allerdings steht noch die Zustimmung aller 27 EU-Regierungen und des britischen Parlaments aus.
USA
Die Wall Street hatte im verkürzten Handel an Heiligabend leichte Aufschläge verbucht. Geprägt war er von geringen Umsätzen, da viele Anleger ihre Bücher bereits geschlossen und sich in die Feiertage verabschiedet hatten. Der Dow-Jones-Index schloss 0,2 Prozent fester bei 30.200 Punkte, während der S&P-500 um 0,4 Prozent zulegte. Für den Nasdaq-Composite ging es um 0,3 Prozent nach oben. Dabei gab es insgesamt 1.894 (Mittwoch: 2.155) Kursgewinner und 1.212 (983) -verlierer. Unverändert schlossen 118 (105) Titel. Im Fokus stand zudem das staatliche Hilfspaket für die von der Corona-Pandemie stark gebeutelte US-Wirtschaft. Die Republikaner im Repräsentantenhaus widersetzten sich dabei dem scheidenden republikanischen US-Präsidenten Donald Trump, der am Mittwoch die Ausgestaltung des Hilfspakets kritisiert, deutlich höhere Direktzahlungen gefordert und sein Veto angedroht hatte, sollte es nicht zu Nachbesserungen kommen. Nach dem Rückschlag an der Hongkonger Börse ging es mit den ADR der Alibaba-Aktie (NYSE:BABA) auch im US-Handel deutlich nach unten. Die chinesischen Behörden haben eine Kartell-Untersuchung des Online-Giganten angekündigt. Die Aktie knickte um 13,3 Prozent ein auf glatt 222 Dollar, dem tiefsten Stand seit Anfang Juli. Zudem schloss die Aktie auf "Bärenmarkt-Territorium", was der Fall ist, wenn eine Aktie seit dem jüngsten signifikanten Hoch 20 Prozent abgegeben hat. Cloudera gaben 0,8 Prozent nach. Der Software-Hersteller hatte am späten Mittwoch mitgeteilt, dass es die gesamte Beteiligung von Intel (NASDAQ:INTC) an dem Unternehmen für 314 Millionen Dollar zurückgekauft hat.
Asien
Mit Aufschlägen zeigen sich die Börsen am Montag in Ostasien nach dem vielerorts durch die Weihnachtsfeiertage verlängerten Wochenende. Die japanische Regierung hat am Sonntag zur Eindämmung der Pandemie eine Einreisesperre für Ausländer beschlossen, die bis Ende Januar gelten soll. In Tokio geht es mit dem Nikkei-225-Index um 0,6 Prozent nach oben.
Anleihen
Mit den anhaltenden politischen Unsicherheiten stiegen vor Weihnachten die Notierungen am US-Rentenmarkt. Die Rendite zehnjähriger Papiere sank im Gegenzug um 1,7 Basispunkte auf 0,93 Prozent.
Analysen
H&A erhöht Formycon-Ziel auf 88 (75) EUR – Buy
Pareto erhöht Brenntag-Ziel auf 73 (59) EUR – Buy
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