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Uran auf 10-Jahreshoch: Sorge vor Wegfall russischen Angebots – Uranaktien im Aufwind

Veröffentlicht am 18.03.2022, 09:29
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Dieser Artikel erschien zuerst auf Miningscout

Der Uranpreis hat ein Zehnjahreshoch erklommen. Grund dafür sind Sorgen um einen Wegfall des russischen Angebots. Zusätzlichen Rückenwind erhält der Rohstoff von den in zahlreichen Ländern wieder aufflammenden Diskussion um einen Ausbau der Kernenergie.

Der Uranpreis notiert aktuell bei rund 60 USD. Vergangene Woche kam es zu einem extremen Preissprung um mehr als 10 %. Der Grund: Die US Administration zog Sanktionen gegen Russlands Kernenergieunternehmen Rosatom in Betracht. Eine endgültige Entscheidung ist bis heute nicht gefallen.

Rosatom steht für 42 % der weltweiten Uranraffineriekapazität

Atom steht für etwa 42 % der weltweiten Uranraffineriekapazität. Ein Viertel der Uranimporte der USA werden durch das russische Unternehmen gefördert. Die USA benötigen Uran nicht nur zum Betrieb von Kernkraftwerken, sondern auch im militärischen Bereich (zum Beispiel reaktorgetriebene U-Boote und Flugzeugträger).

Rosatom gilt gleichzeitig als Schlüsselunternehmen auf dem Uranmarkt. In Russlands Uranminen werden jedes Jahr rund 8 Millionen Pfund Uran 308 produziert. Die weltweite Produktion lag 2021 bei 117 Millionen Pfund. Allerdings ist Rosatom über mehrere Joint Ventures auch mit dem kasachischen Markt verbunden. Dieser steht für 45 % der weltweiten Uranproduktion. Nicht zuletzt stellt Rosatom durch die Wiederaufbereitung ein jährliches Angebot von 15 Millionen Pfund.

Seit dem Jahreswechsel ist der Uranpreis um rund ein Drittel gestiegen. Der größte Teil des Anstiegs folgte nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine und dem Start der Sanktionen. Der Preis liegt so hoch wie seit September 2011 nicht mehr – was sich auch auf die Aktien vieler Uranproduzenten auswirkt.

Uranaktien im Höhenflug

So notierte etwa die Aktie des kanadischen Uranförderers Cameco (NYSE:CCJ) (WKN: 882017, ISIN: CA13321L1085) am 21. Februar noch bei rund 17,50 EUR. Aktuell werden für die Aktie 24 EUR bezahlt.

Die Aktie des kasachischen Bergbauunternehmens Kazatomprom (LON:KAPq) (WKN: A2N9D5, ISIN: US63253R2013) gab nach dem Beginn des Krieges zunächst kurz nach, weil aufgrund von Verbindungen zu Russland auch eine mögliche Ausweitung von Sanktionen gegen Kasachstan befürchtet worden waren. Im Anschluss konnte der Kurs jedoch zwischenzeitlich um fast ein Drittel zulegen.

Gesucht sind Aktien von Uranbergbauunternehmen, die Lagerstätten außerhalb der Kriegsregion und politisch mit den Kriegsteilnehmern verbundener Länder ausbeuten. So legte etwa die ohnehin in einem starken Aufwärtstrend befindliche Aktie von Skyharbour Resources (TSXV:SYH) (WKN: A2AJ7J, ISIN: CA8308166096) von 0,35 EUR Ende Februar auf 0,56 EUR zu. Die Aktie steht kurz vor einem Allzeithoch.

Skyharbour Resources ist ein kanadischer Uranexplorer, der im kanadischen Athabasca Basin (auch als Uranbecken Kanadas bezeichnet) sechs Projekte erforscht. Die Galionsfigur ist derzeit das Moore Projekt, das sich dynamisch auf eine Ressourcenschätzung zubewegt. Skyharbour verfügt über 100 % an dem Projekt mit knapp 36.000 ha und hat bereits mehrere Bohrprogramme durchgeführt.

Wunsch nach Energieunabhängigkeit von Russland könnte Atomkraft stärken

Der Krieg in der Ukraine hat im Westen weitreichende Forderungen nach Unabhängigkeit von Russland im Hinblick auf Energielieferungen laut werden lassen. Die Bundesregierung etwa will eigenen Angaben zufolge so rasch wie möglich unabhängig von russischer Energie werden.

Die Debatte um die Nutzung der CO2 freien und von Russland unabhängigen Kernkraft hat deshalb nicht nur Deutschland wieder Fahrt aufgenommen. Ob die Diskussion am Ende zu einem Umdenken auch im sehr „atomkritischen“ Deutschland führt, ist naturgemäß ungewiss.

Andere Länder setzen jedoch – nicht erst seit dem russischen Einmarsch – auf einen Ausbau der AKW. So planen etwa Frankreich, Finnland, Ungarn, Großbritannien, Tschechien, Rumänien, Bulgarien und die Slowakei den Ausbau der Kapazitäten.

In Frankreich kündigte Präsident Macron zuletzt den Bau 14 weiterer Anlagen an und bezeichnete dieses Vorhaben als „Renaissance der Atomkraft“. Die Europäische Union hatte Atomkraft (ebenso wie Erdgas) im Februar als nachhaltig im Sinne ihrer sogenannten Taxonomie eingestuft. Investitionen in neue AKW gelten dadurch als klimafreundlich.

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