USD-Abverkauf lässt vor dem FOMC-Protokoll nach

Der starke Abverkauf des USD verliert vor der Bekanntgabe der FOMC-Protokolls von der Sitzung vom 18./19. März an Schwung. Die härtere Einstellung wurde bereits eingepreist. Wir dürften nun bald sehen, wie derzeit das Verhältnis von Falken zu Trauben unter den sechzehn Fed-Präsidenten, die an der Sitzung teilgenommen haben, aussieht. Die EUR-Bullen ziehen weiterhin ihren Vorteil aus der weitreichenden USD-Schwäche, die GBP-Paare werden vor der Sitzung der BoE (Do) gestärkt. In Japan stärkt die Tatsache, dass die BoJ keine weiteren Stimulierungsmaßnahmen einführt, den Yen, obwohl weiter über zusätzliche Maßnahmen seitens der BoJ zur Wirtschaftsankurbelung spekuliert wird.

GBP vor Sitzung der BoE gestärkt

Die BoE wird wohl den Zinssatz stabil auf dem historischen Tief von 0,50% und das Volumen des Anleihekaufprogramms unverändert bei 375 Mrd. GBP belassen. Das Vereinigte Königreich hat im Februar ein geringeres Handelsdefizit ausgewiesen: Die Exporte gingen um 1,6% zurück, die Importe fielen um 2,2%. Die BoE rechnet nun mit einem höheren Appetit ausländischer Investoren und wieder zunehmenden Exporten, die die Konjunkturerholung im Vereinigten Königreich stützen würden. Der IWF hat die Wachstumsprognosen für das Vereinigten Königreich gestern nach oben korrigiert, auch wenn gleichzeitig die Schwäche der Unternehmensinvestitionen und Exporte hervorgehoben wurde. In Folge ist die BoE gezwungen, bei ihrer Forward Guidance zu bleiben, um eine weitere Aufwertung des GBP zu vermeiden.

GBP/USD stieg gestern angetrieben durch eine stärker als erwartete Industrieproduktion und konsolidiert Gewinne über 1,6732 (zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Newsletters). Trend- und Impulsindikatoren weisen nach oben Stärke auf, die Optionsangebote mit heutiger Fälligkeit bewegen sich über 1,6640/1,6700/1,6725 und 1,6800. Der erwartete Status quo von der BoE wird sich wohl wenig auf die GBP-Bullen auswirken. Das Schlüssel-Aufwärtsniveau liegt bei 1,6823 (Hoch vom 17. Februar).

EUR/GBP wird niedriger gehandelt. Trend- und Impulsindikatoren bleiben vorwiegend bärisch, was eine Ausweitung der Schwäche in Richtung 0,82042 vermuten lässt (Tief vom 5. März).

EUR/USD testet gleitenden 21-Tagesdurchschnitt

EUR/USD testet den gleitenden 21-Tagesdurchschnitt nach oben und nutzt den umfassenden USD-Abverkauf zu seinem Vorteil. Das Paar eröffnete den Tag nach enttäuschenden Daten aus Deutschland mit einer starken Erholung des Euro, der auf den gleitenden 21-Tagesdurchschnitt stieg und dann wieder unter 1,3800 rutschte. Wir sehen, dass sich bei 1,3780, dem 61,8% Fibonacci Level auf der Rallye vom Feb-März eine tägliche Unterstützung bildet. Die Optionsangebote mit heutiger Fälligkeit bewegen sich über 1,3760, die Angebote sind im Bereich um 1,3800/25 gemischt. Wir erwarten eine Konsolidierung unter dem gleitenden 21-Tagesdurchschnitt, darüber zeigen sich Stopps. Das FOMC-Protokoll (um 18:00 GMT fällig) stellt heute das wichtigste Ereignisrisiko dar.

Marktgerüchte zu den geheimen Plänen von Kuroda

Der Yen weitet seine Stärke aus, obwohl die letzten Hoffnungen auf zusätzliche Anreize mit der optimistischen Rede von Kuroda von gestern verflogen sind. Dennoch sagen einige Ökonomen, dass Kuroda nur eine zweite Runde einer einfachen aber dennoch wichtigen Expansion in den nächsten Wochen vorbereitet statt nur marginal in die Geldpolitik einzugreifen. Die BoJ wird wohl ihre ETF-Käufe auf 2 Bio. Yen verdoppeln, die Gesamtanleihekäufe können laut einer aktuellen Umfrage von Bloomberg eventuell auf 10 Bio. Yen ansteigen. Die Sitzung der BoJ im Juli ist der Lieblingszeitpunkt für die politischen Maßnahmen.

USD/JPY geht auf das Niveau vor der FOMC-Sitzung zurück (18.-19. März). Das Paar testet den Aufwärtstrendboden (101,55) für Jan-Apr nach oben, MACD (12,26) jetzt deutlich bärisch. Optionsangebote mit heutiger Fälligkeit fallen von 102,00/15 auf 100,75 (Tief von 2014). Der wichtige kurzfristige Widerstand liegt bei der täglichen Ichimoku-Wolkendecke (103,10). Wie vorhergesehen hat EUR/JPY seine tägliche Ichimoku-Wolkendecke erreicht (139,39/140,96). Optionsbarrieren sind bei 141,35/55/75 platziert, leichte Stopps zeigen sich über dem gleitenden 21-Tagesdurchschnitt (141,54).

EUR/USD - Chart

EURUSD Der EUR/USD hat sich verbessert und bricht aus seinem kurzfristig rückläufigen Kanal aus. Beobachten Sie den Widerstand bei 1,3820 (siehe auch den 50% Retracement). Stündliche Unterstützungen liegen nun bei 1,3734 (Innertagestief) und bei 1,3673. Ein weiterer Widerstand liegt bei 1,3876. Längerfristig befindet sich der EUR/USD immer noch in einer Abfolge höherer Hochs und höherer Tiefs. Allerdings weisen die jüngsten, marginalen neuen Hochs (auf ein potenziell langfristigen ansteigenden Keil hinweisend) auf einen erschöpften Anstieg hin. Folglich würden wir bevorzugen, kurzfristig überdehnte Anstiege zu verkaufen. Ein wichtiger Widerstand liegt nun bei 1,3876 (24.03.2014 Hoch).

GBPUSD Der GBP/USD kletterte gestern stark und durchbrach den Widerstand bei 1,6684 und 1,6718 (siehe auch die rückläufige Trendlinie). Widerstände befinden sich nun bei 1,6786 und bei 1,6823. Das kurzfristig haussierende Momentum dürfte intakt bleiben, solange sich die stündliche Unterstützung bei 1,6684 (vorheriger Widerstand) hält. Eine weitere Unterstützung befindet sich bei 1,6556. Längerfristig bewegen sich die Kurse weiterhin in einem ansteigenden Kanal. Folglich wird eine haussierende Tendenz bevorzugt, solange sich die Unterstützung bei 1,6460 hält. Ein wichtiger Widerstand liegt bei 1,7043 (05.08.2009 Hoch).

USDJPY Der USD/JPY hat die Unterstützung bei 102,68 (19.03.2014 Hoch) durchbrochen, was zu einem starken Rückgang geführt hat. Obwohl die Unterstützung bei 101,72 durchbrochen wurde, liegen die Kurse nun nah an einer Schlüsselunterstützung zwischen 101,56 (siehe ansteigende Trendlinie von 100,76 (04.02.2014 Tief) und 100,76 (siehe auch den gleitenden 200-Tagesdurchschnitt). Ein Widerstand befindet sich nun bei 102,68 (vorherige Unterstützung). Eine langfristig haussierende Tendenz wird bevorzugt, solange sich der durch den gleitenden 200-Tagesdurchschnitt (bei rund 100,80) und 99,57 (siehe auch die ansteigende Trendlinie vom Tief bei 93,79 vom 13.06.2013) markierte Schlüsselwiderstandsbereich hält. Ein wichtiger Widerstand liegt bei 110,66 (15.08.2008 Hoch).

USDCHF Der USD/CHF hat es bisher nicht geschafft, den Schlüsselwiderstand bei 0,8930 entschieden zu durchbrechen. Das schwächelnde Momentum wurde durch den Durchbruch der durch die ansteigende Trendlinie implizierten Unterstützung bestätigt. Sonstige stündliche horizontale Unterstützungen liegen bei 0,8814 und 0,8787. Stündliche Widerstände befinden sich bei 0,8887 (Innertageshoch) und bei 0,8953. Aus einer längerfristigen Perspektive wird die seit 0,9972 (24.07.2012) vorhandene Struktur als große korrektive Phase erachtet. Die jüngsten technischen Verbesserungen weisen auf einen schwächer werdenden Verkaufsdruck und eine potenzielle Basisformation hin. Ein entschiedener Durchbruch des Schlüsselwiderstands bei 0,8930 würde den Weg für eine weitere mittelfristige Stärke ebnen.