Weiterer Aufwärtstrieb beim JPY
Der japanische Einzelhandelsumsatz erholte sich nach einem deutlichen Rückgang von -1,8% im letzten Monat auf 0,4% im Monatsvergleich. Die Erholung lag jedoch weiter unter dem geschätzten Anstieg von 1,1%. Die Ereignisse haben jedoch bewirkt, dass der USD/JPY nach oben gedrückt wurde. Beim USD hat das positive US-Datenmomentum nun die Theorie der Fed für eine vorübergehende Konjunkturschwäche unterstützt. Solide Zahlen zu den langlebigen Gütern sollten zusammen mit den restriktiven Kommentaren der Fed-Mitglieder den USD-Bullen Ausweis genug dafür sein, dass eine Zinserhöhung im September noch nicht vom Tisch ist. In Japan zeigt das Protokoll der BoJ-Sitzung zur Geldpolitik, dass die aktuelle Expansionsrate angemessen bleibt. Zudem bestätigte der leitende Regierungssprecher Suga die halb-offizielle Billigung der Yen-Schwäche, denn er sagte, dass der JPY-Rückgang keine unerwünschten Werte erreicht hätte. Unserer Meinung nach stellt der USD/JPY das direkteste Vehikel dar, um die globalen geldpolitischen Divergenzen zu handeln. Nachrichten aus Japan sollten die Carry-Händler motivieren, den JPY auf ihrer Renditesuche weiter zu nutzen und damit das bullische Momentum auf 126 auszuweiten.
Die Schatten des GBP-Referendums
Heute hat das Vereinigte Königreich das BIP bei 0,3% im Quartalsvergleich veröffentlicht. Es wurde nicht nach oben revidiert, da erwartet wurde, dass es nach der ersten Schätzung von 0,3% im Quartalsvergleich auf 0,4% gehen sollte. Der Anstieg bei den Erwartungen lag wohl an den positiven Beiträgen aus Investitionen und inländischem Konsum. Großbritannien hat sich bei seiner Konjunkturerholung auf die Binnennachfrage verlassen, da ein starker GBP gegenüber dem EUR die Wettbewerbsfähigkeit in Mitleidenschaft gezogen hat. Die schwache Handelsperformance hat das aktuelle Leistungsbilanzdefizit von Großbritannien auf Rekordhöhe getrieben. Mit der gestrigen Rede der Queen wurde die Politik der neuen konservativen Mehrheitsregierung dargestellt, einschließlich des größten Elefanten im Raum, dem EU-Referendum. Die Rede der Queen offenbarte, dass Großbritannien noch vor dem Jahresschluss in 2017 ein Referendum zur EU-Mitgliedschaft abhalten wird. Ein früherer Bericht, dass das Referendum 2016 abgehalten werde, scheint falsch gewesen zu sein (auch wenn es noch immer keinen genauen Zeitrahmen gibt). Die Wirtschaftsführer haben darauf hingewiesen, dass die durch das EU-Referendum verursachte Unsicherheit die Investitionsflüsse verlangsamt hat. Meinungsumfragen deuten darauf hin, dass die Wähler des Vereinigten Königreichs in der EU bleiben möchten, was einen größeren Bruch verhindern würde. Eine schnelle Lösung wäre positiv für die Wirtschaft des Vereinigten Königreichs. Nun wird das GBP auf Kommentare und Umfragen sensibel reagieren. Zudem hat man zunehmend das Gefühl, dass Schottland sich entfernt, was weitere zukünftig weitere Unsicherheit bringt.
Starker USD
Wir glauben weiter an eine Zinserhöhung durch die Fed im September. Die schwachen Daten und eine zurückhaltende Fed haben unsere Einstellung getestet, aber es gibt jetzt Anzeichen dafür, dass eine Erhöhung im September wahrscheinlich ist. Der Inflationsbericht der letzten Woche mit einem Anstieg der Kernrate um 1,8%, zeigt, dass die Wirtschaft immer noch vor sich hin dümpelt. Der Kapazitätsdruck auf dem Arbeitsmarkt nimmt zu, und es ist nur eine Frage der Zeit, bevor die Löhne steigen. Dann haben wir verbale Unterstützung von Fed-Chefin Yellen. Die ungewöhnlich restriktive Frau Yellen sagte, dass "es dieses Jahr angemessen sein wird, den ersten Schritt bei der Erhöhung des Zinssatzes zu tun". Die Anleger müssen sich auf die neuen niedrigeren US-Wachstumsraten einstellen, v. a. wenn man das schwächere globale Klima berücksichtigt. Mit den USA, die am nächsten daran sind, eine stetige Inflation zu schaffen, wird es sehr wahrscheinlich zu einer Zinserhöhung kommen. Wir bleiben bis September zum USD bullisch.
EURUSD Der EUR/USD hat von der kurzfristig aufsteigenden Trendlinie eine Erholung gestartet und ist in Richtung des Stundenwiderstands bei 1,0940 (26. 5. 2015) vorgerückt. Unterstützung liegt bei 1,0820 (Tief vom 27. 4. 2015) und ein starker Stundenwiderstand findet sich bei 1,1217 (Hoch vom 19. 5. 2015). Langfristig deutet das symmetrische Dreieck von 2010 bis 2014 weitere Schwäche in Richtung Parität an. Infolgedessen sehen wir die jüngsten Seitwärtsbewegungen als eine Pause im eigentlichen Abwärtstrend. Schlüsselunterstützungen finden sich bei 1,0504 (Tief vom 21. 3. 2003) und bei 1,0000 (psychologische Unterstützung). Bei einem Ausbruch nach oben könnte ein Test des Widerstands bei 1,1534 (Reaktionshoch vom 3. 2. 2015) bevorstehen.
GBPUSD Der GBP/USD bewegt sich zwischen dem Stundenwiderstand bei 1,5437 (Hoch vom 27. 5. 2015) und der Unterstützung bei 1,5302 (Tief vom 27. 5. 2015). Die kurzfristige Struktur deutet auf ein Abrutschen des Paars hin. Langfristig sieht die technische Struktur nach einem Erholungsboden aus, dessen maximales Aufwärtspotenzial bei dem starken Widerstand von 1,6189 (Fibo 61% Eintritt) zu finden ist.
USDJPY Der USD/JPY bricht im Moment alle Widerstände und hat nun nach dem Bruch des Schlüsselwiderstands den neuen Widerstand bei 125,69 (Hoch vom 12. 6. 2002) im Visier. Das Paar sieht weiterhin bullisch aus, da es weit oberhalb der 200er DMA bleibt. Eine Stundenunterstützung liegt bei 121,45 (Tief vom 25. 5. 2015). Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, so lange die starke Unterstützung bei 115,57 (Tief vom 16. 12. 2014) hält. Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 135,15 (Hoch vom 1. 2. 2002) wird daher favorisiert. Eine Schlüsselunterstützung befindet sich bei 118,18 (Tief vom 16. 2. 2015),
USDCHF Der USD/CHF hat den mittelfristig abwärts gerichteten Kanal bei 0,9498 verlassen und oszilliert um dieses Niveau. Wie sehen eine Unterstützung bei 0,9287 (Tief vom 22. 5. 2015). Ein Widerstand liegt bei 0,9573 (Hoch vom 29. 5. 2015) und eine starke Unterstützung zeigt sich bei 0,9072 (Tief vom 7. 5. 2015). Langfristig ist ein Ende des derzeitigen Abwärtstrends nicht auszumachen. Nachdem ein Ausbruch über 0,9448 und die Etablierung eines bullischen Trends nicht gelungen ist. Folglich kann die derzeitige Schwäche als Gegenbewegung gesehen werden. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015).