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Warum die JPMorgan-Aktie vor einem "Hurrikan" ein solider Langzeit-Kauf sein kann

Veröffentlicht am 13.06.2022, 09:31
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Letzte Woche empfahl ein renommierter Bankmanager den Anlegern, keine Aktien von JPMorgan Chase (NYSE:JPM) zu kaufen. Bei dieser Führungskraft handelte es sich um keinen geringeren als den CEO des Unternehmens selbst, Jamie Dimon.

Um es klar zu sagen: Dimon hat den Anlegern nicht direkt von den Aktien seiner Bank abgeraten. Er bezog sich eigentlich mehr auf das makroökonomische Umfeld. Anlässlich einer Finanzkonferenz verwies der CEO auf seine eigene jüngste Warnung vor "Sturmwolken" am Wirtschaftshorizont - und steigerte die metaphorische Vorhersage zu einem "Hurrikan."

JPMorgan Wochenchart

Wenn Dimon Recht hat, lehrt uns die Geschichte, dass die Aktie seines Unternehmens wahrscheinlich vor einem drastischen Kurssturz steht. Das allein könnte die Investoren davon überzeugen, sich lieber am Rande dieses gefährlichen Spielfelds zu positionieren, und das vielleicht zu Recht.

Aber es ist gibt keine Garantien dafür, dass er mit seinen Prognosen recht behält. Und selbst wenn das der Fall sein sollte, gibt es immer noch ein attraktives langfristiges Argument für die Aktie von JPMorgan Chase. Eine realistische Bewertung und ein starker Rückenwind bei den Erträgen sprechen dafür, dass die Aktie auf lange Sicht ein Kauf sein sollte, auch wenn die Anleger auf dem Weg dorthin wahrscheinlich einiges an Volatilität aushalten müssen.

Die Gefahr der JPM-Aktie, wenn die Wirtschaftslage umschlägt

Es überrascht nicht, dass der Besitz von Bankaktien (NASDAQ:KBWB) während einer Rezession fast immer ein Verlustgeschäft ist. JPMorgan ist da keine Ausnahme.

Anfang 2000 erreichte die JPM-Aktie einen Höchststand von über 65 USD. Bis 2003 hatte sie mehr als zwei Drittel ihres Wertes verloren. In dieser Zeit war die weltweite Rezession aus dem Jahr 2001 bei weitem nicht das einzige Problem: Der Börsencrash, der im März 2000 begann, spielte ebenfalls eine Rolle. Während der Dotcom-Blase ging sowohl die Zahl der Börsengänge als auch die der Übernahmen deutlich zurück, was das Investmentbanking-Geschäft schwer belastete. Selbst auf bereinigter Basis ging der Gewinn je Aktie von JPMorgan im Jahr 2001 um 44 % zurück, und ohne Berücksichtigung der Umstrukturierungskosten sank er im darauf folgenden Jahr gleich noch einmal.
JPMorgan Monatschart

Im Jahr 2007 erreichte die JPM-Aktie mit 53 USD ihren Höchststand. 2009, als die Immobilienblase platzte, kostete sie gerade einmal noch 16 USD. Auch die Angst vor einem Konjunkturabschwung belastete die Aktie, die im Jahr 2011 ( ein Jahr, das von der so genannten "Erholung ohne Arbeitsplätze" nach der Finanzkrise geprägt war) um 21 % und im Jahr 2018 ( als die breiten Märkte im vierten Quartal stark nachgaben) um 9 % fiel. Obwohl sich die Wirtschaft derzeit auf einem soliden Fundament befindet (zugegebenermaßen bei erheblicher Inflation), ist die Aktie in diesem Jahr bereits um 18 % gefallen.

Es ist klar, dass dies kein sicherer Ort ist, wenn eine Rezession tatsächlich vor der Tür steht oder die Angst vor einer Rezession zunimmt.

Ist eine Rezession im Anmarsch?

Es ist jedoch keineswegs sicher, dass eine Rezession unmittelbar bevorsteht. Dimon ist sicherlich nicht der einzige, der ein erhöhtes Risiko sieht. Viele Prognostiker glauben jedoch, dass die Wirtschaft den Inflationsdruck und die höheren Zinsen überstehen kann. Einer dieser Optimisten ist der Chefökonom von JPMorgan Chase.

Selbst wenn es zu einem Konjunktureinbruch kommen sollte, wird dieser wahrscheinlich nicht ganz so heftig ausfallen wie 2008/09. Die Immobilienmärkte sind außer Rand und Band, man kann sie aber immer noch mit dem Markt Mitte der 2000er Jahre vergleichen. Die US-Aktien könnten von hier aus noch weiter fallen - aber im Zeitraum 2000-2002 ist der NASDAQ Composite index um unglaubliche 77 % gefallen.

Und noch einmal: Die JPM-Aktie ist bereits um rund 18 % gefallen. Zweifellos wird die Aktie noch weiter fallen, sollte sich Dimons düstere Vorhersage bewahrheiten - allerdings dürfte sie dann nicht mehr allzu weit fallen. Sollte der Chefvolkswirt des Unternehmens und nicht der Vorstandsvorsitzende Recht behalten, steht der JPM-Aktie ein kräftiger Kurssprung bevor.

Der mittelfristige Katalysator für die JPMorgan Chase-Aktie

Vernünftig denkende Investoren können in Bezug auf die kurzfristigen Aussichten für die Wirtschaft sehr unterschiedlicher Meinung sein. Längerfristig gesehen ist die JPM-Aktie auf diesen Niveaus aber durchaus attraktiv.

Zum einen ist sie billig. Sie wird mit weniger als dem 12-fachen der diesjährigen Konsensschätzung für den Gewinn je Aktie und dem 1,5-fachen des Buchwerts gehandelt.

Beide Multiplikatoren liegen in der Mitte der historischen Spanne des Unternehmens. Pessimisten könnten argumentieren, dass genau das das Problem ist, da eine Rezession sowohl die Erträge als auch den Buchwert verringern könnte, wenn die Kreditrückstellungen steigen und Kredite ganz ausfallen.

Diese Analyse lässt jedoch einen ziemlich großen Rückenwind außer Acht, nämlich den Ertragsschub durch höhere Zinssätze. Höhere Zinssätze erhöhen die Nettozinsmarge, d. h. die Spanne zwischen dem, was JPMorgan den Einlegern zahlt, und den Einnahmen der Bank als Kreditgeber.

Im Jahr 2021 belief sich der Nettozinsertrag von JPMorgan auf rund 44,5 Mrd. USD, wie aus der Telefonkonferenz des Unternehmens für das 4. Quartal hervorgeht. Unter dieser Annahme prognostizierte die Bank 50 Mrd. USD für das Jahr 2022. Diese Prognose wurde dann auf 53 Mrd. USD und im letzten Monat auf 56 Mrd. USD nach oben korrigiert. Bis zum 4. Quartal dürfte sich der Nettozinsertrag auf 66 Mrd. USD belaufen.

Mit anderen Worten - allein die Nettozinserträge dürften den Gewinn vor Steuern im Jahr 2023 um rund 10 Mrd. USD erhöhen. Das sind etwa 2,50 USD pro Aktie nach Steuern oder mehr als 20 % der für dieses Jahr erwarteten Gewinne.

Das makroökonomische Bild kann diese Prognose natürlich zunichte machen. Eine Rezession könnte die US-Notenbank dazu veranlassen, die geplanten Zinserhöhungen entweder auszusetzen oder sie im nächsten Jahr sogar rückgängig zu machen.

Die Prognosen von JPMorgan zeigen jedoch, wie die Erträge aussehen könnten, wenn sich die Zinssätze normalisieren. Und irgendwann werden sie sich normalisieren.

Mittlerweile können Investoren die Aktien einer gut geführten Bank, vielleicht der bestgeführten Großbank der USA, zu einer attraktiven Bewertung kaufen. Danach müssen sie nur noch Geduld haben.

Disclaimer: Vince Martin hält zu dem Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels keine Positionen in hier besprochenen Wertpapieren.

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