Trotz der gestiegenen geopolitischen Risiken im Nahen Osten sind Privatanleger weiterhin optimistisch gestimmt und erwarten mehrheitlich steigende Kurse im Dax. Dies ergibt sich aus der Analyse des Dax-Sentiments im Handelsblatt. Der Sentimentexperte Stephan Heibel, der die Umfrage auswertet, zeigt sich erstaunt über die bullischen Erwartungen der deutschen Privatanleger.
Um diese positive Stimmung besser zu verstehen, lohnt sich ein Rückblick auf die vergangenen Wochen. Das Dax-Sentiment zeigte in den letzten drei Wochen eine kurzfristige Stimmung voller Angst und Panik, was dazu führte, dass Anleger ihre Portfolios deutlich abgebaut haben. Dies hat dazu geführt, dass diese Anlegergruppe nun nur noch in Aktien investiert ist, die sie selbst im schlimmsten Fall nicht verkaufen möchten. Heibel erklärt diesen Effekt damit, dass sich Angst und Panik im Laufe der Zeit abnutzen.
Gleichzeitig haben Profis auf dem Terminmarkt verstärkt Absicherungen gegen fallende Kurse getroffen. Dies mag die Frage aufwerfen, ob sie stark rückläufige Kurse erwarten. Laut Heibel handelt es sich hierbei um eine Vorsichtsmaßnahme, da Profis sich gegen mögliche Risiken absichern müssen. Sollte die Situation im Nahen Osten eskalieren, wären sie berechtigterweise in der Verantwortung, sich auf solche Eventualitäten vorzubereiten. Daher ist die gestiegene Nachfrage nach Put-Optionen von Profis in dieser Woche nicht besonders überraschend.
Derzeit stehen zwei entscheidende Entwicklungen im Fokus der Anleger: der Konflikt in Israel und die Frage, ob das derzeitige Zinsniveau in Europa und den USA ausreicht, um die Inflation in den nächsten zwei Jahren auf zwei Prozent zu drücken. Beide Entwicklungen sind äußerst unsicher. Heibel merkt an, dass aufgrund der vorangegangenen Wochen voller Angst und Panik eine negative Nachricht den Markt wahrscheinlich nicht so stark nach unten ziehen wird, wie eine positive Nachricht ihn nach oben treiben würde.
Nach den drei Wochen der Angst und Panik riet Heibel am vergangenen Montag zum Kauf. Trotz der Geschehnisse in Israel konnte der Dax in der letzten Woche sein Niveau halten. Wenn selbst solche Katastrophen nicht zu einem Börsencrash führen, wie werden dann wohl neutrale oder gar positive Entwicklungen aufgenommen?
Die Angst und Panik der vorangegangenen Wochen scheinen verflogen zu sein. Das Anlegersentiment ist von dem extremen Wert von minus 4,7 Punkten in der Vorwoche auf minus 1,8 Punkte gestiegen.
Sentimentbetrachtungen fließen auch in unserer Analysemethodik ein. Aktuell ist es enorm wichtig, die Märkte nicht aus dem Blick zu lassen, denn es ist nicht immer so wie es scheint. Wir denken, dass die US-Indizes und auch der DAX sich überraschend positiv entwickeln können, trotz der aktuell schlimmen Weltpolitischen Lage. Wir sehen an den Aktienmärkten enorme Chancen, die sich niemand entgehen lassen sollte!