Tesla (NASDAQ:TSLA) hat seinen Firmenwert in den letzten Wochen um 50 Prozent gesteigert. Investoren hoffen, dass die Kalifornier die deutschen Autobauer Daimler (DE:DAIGn) und BMW (DE:BMWG) ausstechen. Die Wette gegen die Deutschen ist jedoch riskant. Anleger mit Mut und Weitblick haben die Chance, langfristig auf das Ende der Party bei Tesla zu spekulieren. Put-Optionsscheine wie WKN CQ776F mit Laufzeit bis Dezember 2019 und Basis bei 300 Dollar. Alternativ lässt sich auch mit Turbo-Short-Papieren wie WKN CY8HBA und Hebel 4 auf sinkende Kurse setzen. Angesichts der hohen Volatilität in der Aktie reicht dieser Hebel durchaus.
Mehr als 50 Milliarden Euro ist Tesla seit Mitte Juni an der Börse wieder wert, seit einigen Wochen wurde der Firmenwert um die Hälfte gesteigert. Im gleichen Rhythmus sank der Wert von Daimler zuletzt auf nur noch 64 Milliarden Euro. Die Konkurrenz aus Stuttgart hat man also bald erreicht. Doch wie nachhaltig ist die Wette auf einen Autobauer, der viel verspricht und bisher nur Verluste geliefert hat?
Höher, weiter, schneller: Dieses Motto mag zwar für die Autos von Daimler gelten, für die Aktie gilt das aber keineswegs. Zwar wird sie bei Brokern rauf und runter gehandelt, ist aber gegenüber dem Hoch vom Januar um 18,5 Prozent gesunken.
Sie notiert damit auf dem gleichen Niveau wie im Februar 1997. Ein Belastungsfaktor für den Konzern ist neben dem weiter schwelenden Dieselskandal die Währungskrise in den Emerging Markets. Weil der argentinische Peso, die türkische Lira und der brasilianische Real gegenüber dem Euro kräftig gesunken sind, werden deutsche Autos in den Ländern deutlich teurer, was die Nachfrage erheblich dämpft.
Diese Belastungsfaktoren preist die Daimler-Aktie zusehends ein, weshalb der Börsenwert auf 64 Milliarden Euro gesunken ist. Mit einem 2018er-Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 6,7 ist das Papier die am drittniedrigsten bewertete Aktie im Dax. Das zeigt, wie skeptisch Investoren die Perspektiven des Premiumherstellers einschätzen.
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Musk belebt die Euphorie der Investoren neu
Im Gegensatz zu Daimler nimmt die Tesla-Aktie das Rekordhoch vom September 2017 bei 385 Dollar ins Visier. Für die Stimmungswende bei Investoren nach dem vorherigen Kursrutsch haben die Aussagen von Vorstandschef Elon Musk auf der Hauptversammlung gesorgt. Es sei „ziemlich wahrscheinlich“, dass Tesla zum Ende des zweiten Quartal 5.000 Fahrzeuge des Model 3 pro Woche produzieren werde.
Musk muss den Cashflow unbedingt verbessern. Im ersten Quartal hat der Konzern einen negativen Free Cashflow von 1,05 Milliarden Dollar verbucht – das zeigt, wie viel Geld Tesla derzeit verbrennt.
Wie Musk dies merklich verbessern will, wenn die Produktion des Model 3 exponentiell gesteigert werden soll und gleichzeitig der neue Roadster sowie ein Sattelschlepper und ein neuer SUV namens Model Y entwickelt werden sollen, bleibt sein Geheimnis. Dennoch will Musk im dritten und vierten Quartal jeweils einen positiven Cashflow erwirtschaften. Viele Experten gehen allerdings davon aus, dass das Unternehmen weiterhin kräftig Geld verbrennen wird.
So spekuliert man auf eine Ende der Tesla-Party
Mit seinen Aussagen auf der Pressekonferenz hat Musk aber für eine deutliche Erholung der Aktie gesorgt. Daraufhin haben sich viele Short Seller (Leerverkäufer) eingedeckt, woraufhin das Papier noch stärker gestiegen ist. Zuletzt waren 39,08 Millionen Tesla-Aktien leer verkauft – das sind nach Berechnungen des Investmentportals Feingold Research horrende 30,8 Prozent des Free Float, also der umlaufenden Papiere.
Ein Börsenwert von 62,8 Milliarden Dollar für ein Unternehmen, bei dem nicht absehbar ist, ob es jemals einen Gewinn oder einen positiven Cashflow erwirtschaften wird, zumal der Wettbewerbsdruck durch Konkurrenten wie BMW oder Daimler allmählich größer wird, ist mehr als sportlich.
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