Weitere Warnsignale im DAX und Euro Stoxx 50

Veröffentlicht am 20.08.2015, 09:57

Sie erinnern sich sicherlich an meine Worte von vor ein paar Tagen: Es könnte sich im S&P 500 ein Rounding Top ausbilden, das allerdings noch nicht vollendet ist. Es handelt sich damit nur um ein kleines Warnzeichen. Erst wenn es vollendet wird, wäre dies ein eindeutiges Warnsignal. Zuvor hatte es im Nasdaq 100 den Versuch gegeben, ein Triple-Top auszubilden, der aber gescheitert war. Doch auch wenn dieser Versuch missglückte, so war auch das ein Index, in dem sich ein Top auszubilden versuchte – auch das war ein kleines Warnzeichen. EuroStoxx 50 scheitert an Abwärtstrendlinie
Gestern geht unser Blick daher zu zwei Indizes aus Europa, die ebenfalls Warnsignale generieren. Da ist zum einen der Euro Stoxx 50:
Sie sehen, dass der EuroStoxx 50 einen kurzen Fehlausbruch über seine seit dem Hoch im Jahr 2000 existenden Abwärtstrendlinie (blau) hatte. Anschließend fiel er wieder unter diese Linie, um sie etwas später erneut von unten anzulaufen. Doch auch dieses Mal scheiterte er genau an dieser Linie. Das bestätigt insoweit den Fehlausbruch. Und nun kommt es zu fallenden Kursen und einer anziehenden Dynamik. Diese Entwicklung muss man als schon sehr bearish bezeichnen.
Es kann sich bei dieser Bewegung auch nur um eine einfache Konsolidierung innerhalb des eingezeichneten Aufwärtstrendkanals handeln. Wird nach diesem Fehlsignal auch noch der Aufwärtstrend nach unten verlassen, müssen wir von einem stärkeren Kursrutsch ausgehen. Dax generiert erstes Verkaufssignal
Hinzu kommt, dass der DAX gestern die 10.828er-Punkte-Marke nach unten gebrochen hat. Als Grund werden erneute Kursturbulenzen in China genannt:

Jetzt hält ihn nur noch das Tief aus dem Juli bei 10.652 Punkten auf. Wird das auch noch gebrochen, müssen wir damit rechnen, dass der DAX auch noch die 10.000-Punkte-Marke anläuft. Sommermonate, Fed und Verfallstag
Es mehren sich somit die Warnsignale. Bleiben Sie daher weiter vorsichtig! Auf der anderen Seite befinden wir uns noch in den schwachen Sommermonaten, die Gefahr von Fehlsignalen ist sehr hoch. Zudem wird gestern das Fed-Protokoll veröffentlicht. Da sich in diesem vielleicht doch erste klarere Hinweise auf die erste Zinserhöhung seit 2006 ergeben, reagiert der Markt logischerweise sehr zurückhaltend und nervös.
Dann ist am Freitag auch noch Verfallstag. Bei Kursen unter 11.000 Punkten werden natürlich die Stillhalter unruhig. Sollen sie die großen Put-Positionen absichern, was zu weiteren Kursverlusten führen würde oder stemmen sie sich gegen den Markt? Das ist vor der Veröffentlichung des Fed-Protokolls sicherlich keine leichte Entscheidung.
Aber daraus ergibt sich ein weiteres Signal: Sollte der DAX die 11.000er Marke, unterhalb der sich viele Put-Positionen befinden, zum Freitag nicht zurückerobern können, wäre auch das ein Schwächesignal.
Aufgrund der unklaren Situation in China und der weiterhin offenen Frage, welche Auswirkungen die dortige Entwicklung auf die deutsche Wirtschaft hat – aufgrund der Sommermonate und des Fed-Protokolls ist die Situation zurzeit undurchsichtig. Doch eines fällt auf: Es fehlen eindeutig die bullishen Signale! Der Markt zeigt keine Anzeichen von Stärke und das eigentlich bereits seit dem Hoch bei 11.794 Punkten im Juli!
Viele Grüße
Ihr
Jochen Steffens

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