Beim DAX-Unternehmen Wirecard (DE:WDIG) (TG:WDIG) gibt es mittlerweile täglich neue Nachrichten. Was als eine Finanz-Posse im Streit mit einem Medium startete, hat sich zu einem handfesten Skandal entwickelt. Vergleiche mit dem US-Unternehmen Enron, einer der größten Betrugsfälle im 21. Jahrhundert, machten in Börsenkreisen bereits die Runde.
Höhepunkt sind derzeit die wohl nicht nachweisbaren 1,9 Mrd. Euro auf Treuhandkonten für das Drittpartnergeschäft bei zwei asiatischen Banken. Ein heftiger Schlag ins Kontor, der die komplette Finanzierung des Unternehmens in Frage stellen kann.
Am vergangenen Freitag ist denn auch Vorstand Markus Braun mit sofortiger Wirkung zurückgetreten – im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat. Dieser hatte zuvor schon Vorstand Jan Marsalek „widerruflich“ freigestellt, um ihn dann vier Tage später ganz abzuberufen und den Vertrag außerordentlich aufzulösen.
Die Investmentbank Houlihan Lokey wurde nun mandatiert, um zu retten, was noch zu retten ist. Gemeinsam mit dem Unternehmen soll eine nachhaltige Finanzierungsstrategie entwickelt werden. Möglicherweise kommt diese Maßnahme aber zu spät. Wir raten vor Investitionen, aber auch vor einem spekulativen Positionsaufbau bei dem Papier unbedingt ab.