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Wohin zeigt der Ölpreis?

Veröffentlicht am 19.03.2022, 06:41

Nach den Turbulenzen am Ölmarkt und den Preisspitzen der letzten Woche brach der Ölpreis in der ersten Wochenhälfte massiv ein. Weder konnte sich WTI lange über 123 USD noch Brent über fast 128 USD halten. Sowohl die Referenzsorte für US-Rohöl als auch für Brent notierten zuletzt wieder gut 20 % unter ihren Hochs der vergangenen Tage.

WTI Weekly TTM

Im Vergleich zu Ende 2021 bewegen sich die Ölpreise zwar immer noch auf einem recht hohen Niveau, aber sie liegen inzwischen deutlich unter den dreistelligen Höchstständen der letzten Woche, als der Energierohstoff erneut zu Rekordpreisen gehandelt wurde. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels hat Brent erneut die 100-Dollar-Marke überschritten und auch US-Öl schlägt wieder in diese Richtung aus.

Sicher gibt es nach wie vor gute Gründe dafür, dass die Preise hoch bleiben und vielleicht sogar noch weiter steigen - hauptsächlich aufgrund der sich schnell wechselnden Stimmungslage sowie der Ängste im Zusammenhang mit geopolitischen Ereignissen. Um zu ergründen, wohin sich der Markt fortan entwickeln könnte, ist es jedoch unerlässlich, einige der Faktoren zu untersuchen, die überhaupt zu dem jüngsten Preisrückgang geführt haben könnten. Aus diesem Grund erläutern wir im Folgenden vier wichtige Dinge, auf die es jetzt zu achten gilt:

1. Lässt die spekulative Hysterie jetzt nach?

Fundamentaldaten und die Angst vor Lieferunterbrechungen durch den Krieg zwischen Russland und der Ukraine waren bisher nicht Grund genug, um die Rekordpreise für das schwarze Gold rational zu erklären. Seit Kriegsausbruch und der Preiseskalation vertritt die OPEC diese entspannt wirkende Position.

Die Preisfindung am Ölmarkt basiert jedoch nicht ausschließlich auf Fundamentaldaten, sondern ist auch von der Stimmung der Händler abhängig – Menschen, die in New York, London, Hongkong, Singapur, Buenos Aires und Mumbai hinter ihren Computern sitzen.

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Der Kursanstieg, den wir aufgrund von Befürchtungen vor Versorgungsengpässen durch den Russland-Ukraine-Konflikt erlebt haben, lässt sich rational begründen. Denn der Krieg und seine Folgen haben die Nachrichtenwelt seitdem dominiert und die Unsicherheiten, die sich daraus ergeben haben, haben den Preisanstieg befeuert. Und auch jetzt dominiert der Krieg in der Ukraine das Nachrichtengeschehen, allerdings scheint die Zeit der Spekulationen zu ende zu sein.

Einige Analysten sind zudem der Auffassung, dass der Preisrückgang darauf zurückzuführen sein könnte, dass einige Händler ihre Verträge für den Monat ausgebucht haben.

2. Stoppt Kontinentaleuropa den Import russischer Energieträger?

Das können und wollen die Europäer derzeit nicht. Zu Beginn des Konflikts schien es so, als könne sich Europa von russischem Öl, Gas und Kohle trennen. Aber jetzt scheint es so, als sei dies ein Schritt, den die europäischen Länder nicht bereit (oder nicht in der Lage) sind, zu gehen.

Deutschland kann und will sich beispielsweise nicht von russischen Energielieferungen trennen. Europa wird sein eigenes soziales und wirtschaftliches Wohlergehen nicht für diplomatische Bemühungen opfern. Vor diesem Hintergrund spiegeln die Preise allmählich eine vernünftigere Wahrnehmung wider.

3. Kaufen andere Länder weiterhin russische Energieträger?

Diese Woche kam die Nachricht, dass Indien russisches Öl kauft – mit einem Rabatt – und sogar noch mehr kaufen könnte. Eine solche Entwicklung war mit den aufkommenden Diskussionen über Sanktionen gegen Russland nahezu unvermeidlich.

Es gibt einfach zu viele energiehungrige Märkte auf der Welt, die billiges Öl wollen. Das bedeutet, dass weder die USA noch sonst jemand diese Märkte daran hindern kann, russisches Öl zu kaufen.

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Und auch China will, braucht und kauft weiterhin russisches Öl und Gas über direkte Pipelines. Indien, mit seinen mehr als 1,3 Milliarden Einwohnern, ist auf die bestmöglichen Angebote für Öl angewiesen, dazu zählt eben auch russisches Öl.

Aufgrund des politischen Drucks aus dem Westen, kein russisches Öl zu kaufen, bieten die Unternehmen es mit erheblichen Rabatten zum Kauf an. Wenn also russisches Öl mit einem Preisnachlass verkauft wird, belastet dies den Ölpreis im Allgemeinen.

4. Lockdowns in China

China hat Lockdowns in Shanghai und Shenzhen erlassen, die ebenfalls mit hoher Wahrscheinlichkeit ihren Beitrag zu den sinkenden Ölpreisen geleistet haben. Laut CNN sperrt die chinesische Führung damit erneut 37 Millionen Menschen in ihren Wohnungen und Häusern ein. Nur systemrelevante Arbeitskräfte dürfen in diesen Regionen ihre Häuser verlassen. In Shanghai ist das Verkehrsaufkommen seitdem um 36 % zurückgegangen. Diese Entwicklung nährt die Befürchtung, dass diese Lockdowns zu einem spürbaren Rückgang der Ölnachfrage in China führen könnten.

Weitere Ereignisse, die ebenfalls für Volatilität sorgen könnten

Dennoch ist der Markt immer noch extremer Volatilität ausgesetzt und eine beliebige Anzahl von Ereignissen könnte weitere Preisausschläge verursachen. Zudem sollten die Händler einige weitere Aspekte beachten, wenn sie den Markt bewerten:

  • Ein Abbruch der Gespräche zwischen der Ukraine und Russland und eine verstärkte russische Militäraktivität;
  • Mögliche neue Corona-Einschränkungen in den USA und Europa als Reaktion auf Chinas Lockdowns. Einige Behörden warnen bereits vor steigenden Fälle, wenn Reise- und Maskenbeschränkungen weltweit gelockert werden;
  • Mit dem Übergang in die wärmeren Monate und dem Beginn der Sommerreisezeit steigt die Nachfrage nach Benzin und Kerosin;
  • Sinkende russische Ölproduktion, wenn Russland nicht genug Öl verkaufen kann und keine Lagerkapazitäten mehr vorhanden sind. (Die russische Ölproduktion ist laut Platts im Februar gestiegen, bleibt aber unter ihrer OPEC+-Quote);
  • Eine Abkehr der derzeitigen Politik der OPEC+ zur schrittweisen Produktionssteigerung beim Treffen der Organisation am 31. März;
  • Neue oder zusätzliche Sanktionen gegen den russischen Energiesektor durch die USA und andere Länder;
  • Eine Resolution zum Atomabkommen mit dem Iran, das die Ölsanktionen gegen das Land beendet;
  • Eine anhaltend hohe Inflation in den USA und anderswo. Wenn der Wert des USD sinkt, steigt der Ölpreis, da er üblicherweise in Dollar gehandelt wird. Allerdings führt ein verlangsamtes weltweites Wirtschaftswachstum zu einer geringeren Ölnachfrage, was wiederum den Ölpreis belastet.
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Anmerkung des Autors: Aufgrund persönlicher Umstände erscheint diese Kolumne in den nächsten zwei Monaten nur sporadisch, ab Mitte Mai dann aber wieder wöchentlich.

Aktuelle Kommentare

Das geht wieder hoch. Wenn eine deutsche Regierung 100 Mrd EUR in einen Krieg pumpt, wird D ein mögliches Angriffsziel. Sagt alle: DANKE OLAF
Gratulation zum hirnlosesten Kommentar des Tages.
Super
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