Natürlich soll der Titel dieses Statement nicht das Ende des Öl-Zeitalters prognostizieren. Das steht auf einem anderen Blatt. Vielmehr möchte ich die gegenwärtige Situation im WTI Rohöl thematisieren, nachdem die Stimmen einer gewaltigen Rallye langsam aber sicher verstummen.
Tatsache ist:
Der Verfall seit Mitte Juni letzten Jahres war mehr als gewaltig. Lange Zeit wurde davon geredet, dass die magische Kursmarke rund um die 100,00 das optimale Gleichgewicht für die Haushalte der ölfördernden Nationen bedeutet.
Doch selbst die letzten noch erträglichen Ebenen bei ca. 80 und 60 wurden nachhaltig bearish ausgehebelt. Massive Auflösungserscheinungen der Devisenreserven jener Nationen waren und sind die Folge.
Vermeintliche Stabilitätsgaranten in Nahost und deren mit Petrodollars erkaufte Sicherheit und Akzeptanz in der Bevölkerung liefen Gefahr ihre Ausgaben in näherer Zukunft nicht mehr ansatzweiße decken zu können.
Schon damals, innerhalb der Bodenbildungsphase, habe ich die Frage in den Raum gestellt, wie weit der Kurs eigentlich noch sinken sollte ohne sich wenigstens einmal zu erholen? Ich hatte die wildesten Analysen von einer Kursmarke bei 30 oder gar 20 Dollar gelesen. Mittlerweile tendiert der Kurs recht solide oberhalb von 58 US-Dollar und damit über einem wichtigen Support Bereich.
Doch ein wichtiger Faktor fehlt mir noch vor einer ausgedehnten Erholung. Und dieser Faktor heißt Retest. Dementsprechend gehe ich momentan davon aus, dass wir vorläufig den Anfang vom Ende des fulminanten Ausbruchs über die Bodenbildungsformation sehen werden. Der aufsteigende Trendkanal wurde bearish ausgehebelt und der entsprechende Retest, inklusive einer neuen Short Order, signalisiert möglicherwiese bevorstehende Kursverluste.
Etwaige Positionierungsmöglichkeiten in dieselbe Richtung ergeben sich bspw. im Zuge einer erneuten kleinen Rallye. Das erste Target entspricht dem Ausbruchstief bei ca. 58,00, stellt aber gleichzeitig jene Ebene dar, an der der Kurs durchaus die Chance hat wieder bullish zu performen. Hier heißt es: Make it or break it.
Sollte dieser Bereich bearish ausgehebelt werden können, dann bedeutet der anschließende Test eine Ausweitung meines Short Engagements. Weiterführende Ziele kämen im Verlauf einer größeren Korrektur in Frage. Bspw. in Zonen des Daily 50/55er EMA und 54.00 sowie 51.00.
Für neue Long Impulse würde wahrscheinlich ein Widereintritt in den Trendkanal sowie ein Überwinden des Daily 200er EMA sorgen. Da sich der Kurs auf Wochenbasis erst am 23.6er Fibonacci Retracement befindet und die fundamentale Lage eher für eine Schwäche des US-Dollar spricht, rechne ich mit weiteren massiven Kurssteigerungen bis hin zur 80.00/83.00er Marke. Auch die Haushaltslage der Saudis könnte sich zu solchen Kursen wieder etwas stabilisieren.
Bei Fragen zum Setup kann sich selbstverständlich wieder an mich gewandt werden.
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