Visa (NYSE:V) und Mastercard (NYSE:MA), die beiden größten Zahlungsnetzwerke der Welt, haben ihren Investoren gute Dienste erwiesen. Beide Aktien haben sich in diesem Jahr weitaus besser als die Leitindizes entwickelt und erfolgreich die extreme Volatilität gemeistert.
Wenn man sich die Kursentwicklung der letzten fünf Jahre ansieht, dann waren die Gewinne atemberaubend. Anteile beider Unternehmen sind in diesem Zeitraum um mehr als 150% nach oben geschossen, während der S&P 500 Index um 50% zulegte.
Das Wachstum von Visa und Mastercard war eindrucksvoll. Dank ihrer Marktdominanz und der weltweiten Abkehr von Bargeld, waren beide Unternehmen in einer guten Position, von der starken globalen Konjunktur, dem soliden Konsum in den USA und einem günstigen Kreditumfeld zu profitieren.
Visa beendete sein Geschäftsjahr mit Rekorden bei Umsatz und Gewinn, als sowohl die Anzahl der Transaktionen als auch die der abgewickelten Zahlungsvorgänge zweistellig wuchsen. Mastercard berichtete im letzten Quartal einen Gewinnsprung um 33% gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr und kam damit erheblich über den Analystenerwartungen herein.
Aber die nächste Phase sieht weniger geradlinig aus.
Als die Konjunktur außerhalb der USA Anzeichen von Schwäche zeigt und der Handelskrieg der Vereinigten Staaten mit China eskaliert, wird das Makroumfeld für die beiden Finanzgiganten nicht mehr so freundlich wie in 2018 sein.
Aktien werden eine Pause einlegen, als Makroumfeld schwächer wird
Diese Unsicherheit des Ausblicks macht die Investoren schon jetzt nervös und die Kurse sind dementsprechend im jüngsten Abschwung besonders schlecht gefahren. Die Aktie von Visa zum Beispiel, ist seit ihrem Tageshoch im Oktober um rund 8% gefallen. Mastercard, das in Europa stärker ist, hat eine Korrektur erlitten und ist seit dem Hoch im Oktober um mehr als 12% gefallen.
Aus unserer Sicht werden beide Aktien weiter hinter dem Markt zurückfallen, sollten sich das Makroumfeld weiter verschlechtern und die Konsumausgaben in Mitleidenschaft gezogen werden. Behält man diese Risiken im Hinterkopf, dann ist es eine vernünftige Strategie für Investoren, Vorsicht walten zu lassen, seine Gewinne zu realisieren und auszusteigen.
Zu dem unsicheren Makroumfeld kommt hinzu, dass beide Aktien nach der massiven Rallye der letzten fünf Jahre teuer sind. Visa und Mastercard werden beide zum etwa 35 fachen ihres Gewinns der letzten 12 Monate gehandelt und damit weitaus höher als das durchschnittliche KGV der letzten 10 Jahre.
Allerdings sei auch gesagt, dass beide Unternehmen großartige Werte für Langzeitinvestoren sind, die versuchen den richtigen Moment für einen Einstieg abzupassen. Visa und Mastercard beherrschen etwa 90% des globalen Kreditkartenmarktes. Sie erhalten eine Gebühr auf jede Transaktion, die über ihre Netzwerke läuft. Diese gefestigte Stellung am Markt werden sie nicht in nächster Zeit verlieren, trotz der Anstrengungen einiger Startups.
Wenn es darum geht, ihre Anteilseigner zu belohnen, sind beide Unternehmen ziemlich attraktiv. Sie zahlen regelmäßig Dividenden und haben Aktienrückkaufprogramme am Laufen. Visa erhöhte seine Dividende im letzten Monat um 19% auf 0,25% die Aktie.
Fazit
Wir mögen Visa und Mastercard als Langzeitinvestitionen, aber ihre derzeitigen Bewertungen scheinen eher hoch zu sein, nachdem die Aktien im letzten Bullenmarkt eindrucksvolle Gewinne eingefahren hatten. Aus unserer Sicht ist dies der richtige Moment seine Gewinne zu realisieren und auszusteigen, um dann zurückzukommen, wenn die Aktienkurse wieder vernünftiger geworden sind und auf Linie ihrer historischen KGVs liegen.