wid Groß-Gerau – Die Wirtschaft brummt. Doch nicht alle Ökonomen schauen optimistisch in die Zukunft. Jeder dritte Wirtschaftswissenschaftler malt ein düsteres Bild und prognostiziert eine rückläufige Entwicklung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Bundesverbands Deutscher Volks- und Betriebswirte (bdvb) exklusiv für das Magazin „WirtschaftsWoche“.
Mehr als zwei Drittel sehen durch den Protektionismus des US-Präsidenten kurz- und mittelfristig den Welthandel gefährdet, weitere zehn Prozent befürchten gar langfristige Schäden für den Güteraustausch. Vor diesem Hintergrund wünschen sich 65 Prozent der Volks- und Betriebswirte, die Welthandelsorganisation (WTO) möge wieder eine stärkere Rolle spielen.
„Die WTO sollte ihre Koordinierungsfunktion bereits vor einem Handelsstreit wahrnehmen und proaktiv auf diplomatischer Ebene intervenieren, bevor ein offizielles Streitbeilegungsverfahren angestoßen wird“, fordert bdvb-Präsident Malcolm Schauf. Die WTO gilt allerdings unter einigen Fachleuten als nur wenig einflussreich. Fast jeder fünfte der befragten Ökonomen hält es daher für unrealistisch, auf die Handelsorganisation zu hoffen – und rät der EU, lieber selbst tätig zu werden und mit Gegenmaßnahmen auf US-Strafzölle zu reagieren. Die Mehrheit der Wissenschaftler sieht die Lage aber offenbar weniger dramatisch.
Ein Beitrag von Global Press.