Sichern Sie sich 40% Rabatt
👀 👁 🧿 Biogen: +4,56% nach Quartalszahlen. Unsere KI erkannte das Potenzial bereits im März 2024.
Welche Aktie wird als nächstes durchstarten?
Jetzt Aktien finden

Sami A. erhebt schwere Vorwürfe gegen deutsche Behörden

Veröffentlicht am 17.07.2018, 11:36
Aktualisiert 17.07.2018, 11:36
© Reuters. A sign is pictured on an office building of the Federal Office for Migration and Refugees in Berlin

Berlin (Reuters) - Nach seiner umstritten Abschiebung erhebt der Tunesier Sami A. schwere Vorwürfe gegen die deutschen Behörden.

"Ich wurde entführt aus Deutschland. Um drei Uhr früh haben sie mich einfach mitgenommen", erklärte der mutmaßliche Ex-Leibwächter von Osama bin Laden der "Bild"-Zeitung. Diese hatte dem Mann über seinen Anwalt Fragen zukommen lassen, die Sami A. dem Blatt zufolge im tunesischen Gewahrsam beantwortete. Es sei "purer Rassismus", dass er aus Deutschland abgeschoben worden sei. "Weil der Innenminister mich nicht mehr länger im Land haben wollte." Das Integrationsministerium von Nordrhein-Westfalen wollte sich zu den aktuellen Vorwürfen zunächst nicht äußern, hatte die Aktion aber wie Ministerpräsident Armin Laschet gegen Kritik verteidigt.

Sami A. sagte nach eigenen Worten der Polizei, dass ein Gericht seine Abschiebung untersagt habe. Die Beamten hätten gesagt, dass das "von ganz oben" komme und er nichts dagegen tun könne. Er habe seinen Anwalt nicht sehen und seine Frau und Kinder nicht kontaktieren können.

Der Tunesier wurde am Freitag von Düsseldorf in sein Heimatland abgeschoben. Allerdings hatte am Donnerstagabend das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen entschieden, dass er nicht abgeschoben werden dürfe, weil ihm in Tunesien Folter drohe. Der Beschluss ging erst am Freitagmorgen beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) und den anderen Behörden ein, als sich Sami A. auf dem Weg nach Tunesien befand. Das Gericht beklagt, es sei von den Behörden über den Termin im Unklaren gelassen worden. Es hat die Rückholung des Mannes angeordnet, wogegen NRW vor das Oberverwaltungsgericht ziehen will.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte in den vergangenen Monaten mehrfach erklärt, er wolle sich persönlich um den Fall kümmern. Eine Sprecherin seines Ressorts sagte am Montag, es habe in der Angelegenheit intensive Kontakte zwischen NRW und dem Bund gegeben, aber "keinerlei Einflussnahmen auf irgendeinen Verfahrensschritt". Sie nahm zugleich die NRW-Behörden in Schutz. Zum Zeitpunkt der Anordnung der Abschiebung habe kein anderslautender Gerichtsbeschluss vorgelegen. Ähnlich hatte sich das Integrationsministerium in Düsseldorf geäußert.

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

SAMI A. WEIST VORWÜRFE ZURÜCK

Der von den Behören als Gefährder eingestufte Sami A. wies Extremismus-Vorwürfe zurück. "Ich war nie Leibwächter von Osama bin Laden, das ist völlig frei erfunden." Er sei in seinem Leben in Saudi-Arabien, Pakistan und Iran gewesen, aber nie in Afghanistan. Seit seiner Ankunft werde er in Tunis verhört. "Bislang wurde ich nicht gefoltert, aber ich habe Angst davor, dass ich noch gefoltert werde." Es gebe nichts, was man ihm vorwerfen könne.

Die Innenbehörden sehen sich dem Verdacht der Missachtung von Gerichtsurteilen ausgesetzt. Grünen-Chef Robert Habeck sagte im ZDF, wenn zu einem Thema eine Gerichtentscheidung anstehe, warte man diese ab. "Man beugt nicht den Rechtsstaat."[nL8N1UD0OH]

Unterdessen sagten Seehofer und der nordrhein-westfälische Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) ein Treffen kurzfristig ab. In den Vorbereitungen des Termins seien auf Arbeitsebene zahlreiche Fragen offengeblieben, hieß es von beiden Seiten. Deshalb solle die Sommerpause genutzt werden, um weiter voranzukommen und im Spätsommer das Gespräch nachzuholen.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.