Cyber-Monday-Deal: Bis zu 60% Rabatt auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: Zyperns fordert in einem Brandbrief neue Hilfe

Veröffentlicht am 19.06.2013, 17:30
NIKOSIA/BRÜSSEL (dpa-AFX) - In einem Brandbrief an die EU hat Zyperns Präsident Nicos Anastasiades um Hilfen für die größte Bank des Landes, die Cyprus Bank, gebeten. Die Wirtschaft sei in eine tiefe Krise gestürzt, das Vertrauen in das Bankensystem erschüttert. Der Bank sei durch die Auflagen aus dem Rettungspaket zu viel aufgeladen worden. Da sie für Finanzen und Wirtschaft des Landes von systemrelevanter Bedeutung sei, müsse eine langfristige Lösung gefunden werden, um sie zu stützen.

Das schrieb Anastasiades an EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso in einem Brief, der von der größten zyprischen Zeitung 'Phileleftheros' auf deren Internetseite veröffentlicht wurde. Über diesen Brief hatten auch die 'Financial Times' und das 'Wall Street Journal' berichtet. Anastasiades betonte, dass Zypern entschlossen sei, das mit den Geldgebern vereinbarte Programm vollständig umzusetzen. Aus Brüssel hieß es dazu von einem EU-Diplomaten, die EU schließe wesentliche Änderungen des Zypern-Pakets aus. Der Sprecher von EU-Währungskommissar Olli Rehn erklärte, das Schreiben solle beim Treffen der Eurogruppe am Donnerstag (20.6.) in Luxemburg diskutiert werden. Auf den Inhalt des Schreibens ging er nicht ein.

Erst Mitte April hatten die Euro-Partner nach langem Gezerre und großen innenpolitischen Widerständen in dem kleinen Land ein 10 Milliarden Euro schweres Hilfspaket für Zypern beschlossen, das nach einer geplatzten Kreditblase unter seinem überdimensionierten Finanzsektor leidet. Die beiden größten Geldhäuser des Landes (Bank of Cyprus und Laiki Bank) sollen restrukturiert oder im letzteren Fall abgewickelt werden. Mit der Übernahme von Teilen der Laiki Bank wurden der Bank of Cyprus schwere Lasten aufgebürdet.

Die Krise der größten Banken war für Zypern der Grund für den Rettungsantrag. Guthaben oberhalb der gesetzlichen Einlagensicherung von 100.00 Euro werden massiv belastet, eine Premiere in der Euro-Schuldenkrise.

Anastasiades kritisierte in dem Brief, dass die Rettungsaktion für die Banken zu kurzfristig ohne sorgfältige Vorbereitung erfolgt sei. Auch sei die schwere Last, die Zypern beim Schuldenschnitt Griechenlands aufgebürdet worden sei, nicht berücksichtigt worden. Zudem schnürten die auferlegten Kapitalverkehrskontrollen die Wirtschaft ab.

Der zyprische Regierungssprecher Christos Stylianides erklärte vor Reportern in Nikosia: 'Die Regierung hat auf keinen Fall eine Änderung der Rettungsbedingungen (allgemein) gefordert.... Das, was die Regierung fordert, sind einige Änderungen einiger Teilaspekte (des Sparprogramms), wie es sie im Falle Irlands gegeben hatte'. Die Änderungen selbst nannte der Regierungssprecher nicht. 'Die Regierung wird originalgetreu das Memorandum umsetzen.'

Laut 'Financial Times' (Mittwoch) will der konservative Anastasiades das Programm neu verhandeln. Da die Auflagen des Rettungspakets die Wirtschaft zum Erliegen gebracht hätten, seien die von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) gesetzten Ziele in Gefahr.

Nach Informationen aus Kreisen der Bank of Cyprus hat das Institut 'gewaltige Probleme' die Erschütterungen durch die Zerschlagung des zweitgrößten Instituts, der Laiki Bank (Popular Bank of Cyprus), Stand zu halten. Die Bank of Cyprus habe viele alte Lasten der Laiki Bank übernommen. Darunter seien auch Schulden von Laiki an die zyprische Zentralbank in Höhe von neun Milliarden Euron./bbi/cb/tt/DP/jsl

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.