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LE BOURGET/ROUNDUP 2: Großaufträge für Airbus und Boeing - 737-MAX kommt früher

Veröffentlicht am 19.06.2013, 17:40
(neu: Boeing-Auftrag von Oman Air, Airbus-Auftrag von Singapore Airlines, Aussagen von MTU)

LE BOURGET (dpa-AFX) - Auftragssegen für Boeing und Airbus: Bei der weltgrößten Luftfahrtmesse in Le Bourget übertrumpften sich die Flugzeugbauer am Mittwoch erneut mit Milliardenbestellungen. Der US-Konzern Boeing erhöht nun bei der Modernisierung seines Mittelstreckenjets 737-MAX den Schub. Und Ryanair-Chef Michael O'Leary stellte nach dem Großeinkauf von 175 Boeing-Jets eine weitere Bestellung in Aussicht. Airbus konnte unterdessen einen lange ersehnten Auftrag von Air France-KLM über 25 Exemplare des neuen Großraumjets A350 in trockene Tücher bringen.

Boeing will seine auf Spritsparen getrimmte 737-MAX nun schon im dritten Quartal 2017 ausliefern - ein Vierteljahr früher als bisher geplant. Die technischen Unsicherheiten seien verringert worden, sagte Boeing-Entwicklungsmanager Scott Fancer. Die 737-MAX ist die Neuauflage des Verkaufsschlagers Boeing 737. Das Flugzeug soll deutlich weniger Treibstoff verbrauchen als die herkömmlichen und tritt gegen die ebenfalls modernisierte A320neo von Airbus an. Der europäische Rivale will seinen Jet schon im Herbst 2015 ausliefern.

RYANAIR LOCKT BOEING

Ein Großauftrag über 30 Exemplare der 'MAX' kam am Mittwoch von dem Flugzeugfinanzierer CIT Aerospace. Laut Preisliste hat die Bestellung einen Gesamtwert von rund 3,0 Milliarden US-Dollar (2,2 Milliarden Euro). Allerdings sind deutliche Rabatte in der Branche üblich.

Auch der irische Billigflieger Ryanair hat das Modell im Blick. 'Ich hoffe, dass wir uns in diesem Jahr auch für die neue 737-MAX auf einen Preis einigen können', sagte Ryanair-Chef Michael O'Leary. Er und Boeing-Manager Ray Conner unterzeichneten einen schon im März angekündigten Auftrag über 175 Boeing-Flieger in der herkömmlichen Version 737-800. Die Maschinen kosten laut Preisliste umgerechnet 11,7 Milliarden Euro. Mit der Bestellung wollen die Iren ihre Flugzeugflotte in den kommenden fünf Jahren auf 400 Maschinen ausbauen. Die Fluglinie Oman Air bekannte sich unterdessen zu einem bereits verbuchten Auftrag über fünf Boeing 737-900ER.

AIR FRANCE WILL DIE A350

Vertreter von Air France-KLM und Airbus unterzeichneten einen vor fast zwei Jahren angekündigten Festauftrag für 25 Exemplare des neuen Langstreckenfliegers A350-900. Hinzu kommen Kaufoptionen für weitere 25 Jets des Typs. Die von Air France-KLM fest bestellten Maschinen kosten laut Liste 5,4 Milliarden Euro. Die A350 hatte am vergangenen Freitag ihren Jungfernflug absolviert und soll noch im Jahr 2014 erstmals ausgeliefert werden.

Air France hat bereits früher 25 Exemplare des Konkurrenzmodells Boeing 787-9 geordert und sich eine Option auf 25 weitere Exemplare gesichert. Beide Flugzeugtypen bestehen zu großen Teilen aus leichten Karbonfaser-Verbundstoffen. Sie sollen die Maschinen leichter und wartungsfreundlicher machen.

AIRBUS-AUFTRAG AUS SRI LANKA

Zudem kam aus Sri Lanka eine Bestellung für zehn Airbus-Langstreckenjets. Die staatliche Fluggesellschaft SriLankan Airlines orderte sechs Airbus A330 und vier Exemplare des neuen Großraumfliegers A350 für 2,6 Milliarden Dollar. Singapore Airlines zurrte ihre jüngst angekündigte Bestellung von 30 Exemplaren der A350 mit einem Gesamt-Listenpreis von 8,6 Milliarden Dollar fest. Hinzu kommen Kaufoptionen für 20 weitere Maschinen des Typs.

Die Flugzeugverkäufe freuen auch die Triebwerksbauern. Der US-Konzern General Electric rechnet auf der Messe insgesamt mit Aufträgen im Wert von 20 Milliarden Dollar. Davon seien 17 Milliarden bereits erreicht. Der Münchner Triebwerksbauer MTU profitiert vom Erfolg des Airbus A320neo und dem jüngsten Flieger des brasilianischen Herstellers Embraer. Dank des unter Führung von Pratt & Whitney entwickelten Getriebefan-Triebwerks, das bei beiden Maschinen zum Einsatz kommt, habe MTU in Le Bourget. Aufträge und Kaufoptionen im Wert von 1,1 Milliarden Dollar eingesammelt, sagte Vorstandschef Egon Behle.

EADS DENKT WEITER ÜBER ABTRENNUNG VON TEILEN DES RÜSTUNGSGESCHÄFTS NACH

Die Airbus-Mutter EADS erwägt unterdessen weiter die Abtrennung von Teilen ihres Rüstungsgeschäfts. 'Wir werden sicher sehr genau hinschauen, welches Geschäft wir weiter betreiben sollten im Hinblick auf Rentabilität und Marktperspektive', sagte der Chef des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns, Thomas Enders, der Tageszeitung 'Die Welt'./stw/gro/he

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