Beirut, 21. Mai (Reuters) - Libanons Notenbank will das angeschlagene heimische Pfund LBP= stützen. Sie kündigte an, ab dem 27. Mai die nötigen Schritte einzuleiten, um die Landeswährung zu verteidigen. Dazu gehöre auch, Dollar für den Kauf von Lebensmitteln bereitzustellen. Seit Oktober hat das Pfund mehr als die Hälfte an Wert verloren. Der Libanon steckt derzeit tief in einer Finanzkrise, die als größte Bedrohung der Stabilität des Landes seit dem Bürgerkrieg von 1975 bis 1990 gilt. Offiziell ist das Pfund an den Dollar gekoppelt, der Kurs liegt derzeit bei 1507,5 Pfund für einen Dollar. Am Schwarzmarkt wird es aber zu einem Kurs von 4000 Pfund je Dollar gehandelt.
Eine schwache Landeswährung verteuert Importe, auch von überlebensnotwendigen Gütern. Ministerpräsident Hassan Diab schrieb in einem Gastbeitrag für die "Washington Post", das Land stehe am Rande einer größeren Lebensmittelkrise. "Einst der Brotkorb des östlichen Mittelmeers steht der Libanon jetzt vor einer dramatischen Herausforderung, die noch vor einem Jahrzehnt als unvorstellbar galt: dem Risiko größerer Lebensmittelengpässe." Diab kündigte an, Lebensmitteleinfuhren zu unterstützen und die Preise eng zu kontrollieren. Die Libanesen dürften schon bald einen Rückgang der Preise sehen, sagte er im Fernsehen. (Reporterin: Ellen Francis, geschrieben von Christina Amann redigiert von Georg Merziger Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern +49 69 7565 1236 oder +49 30 2888 5168.)