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Börse Frankfurt-News: 'Nur eine Korrektur oder der Beginn einer Trendwende?'

Veröffentlicht am 07.02.2014, 15:59
Aktualisiert 07.02.2014, 16:20

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Blick auf die Börse von Roger Peeters*

7. Februar 2014. Obwohl das neue Jahr erst einige Wochen alt ist, hat sich auf dem Börsenparkett schon einiges getan. Einem durchaus optimistischen und verheißungsvollen Start folgte eine kalte Dusche, als die großen Indizes belastet von aufkommenden Sorgen um die Emerging Markets schnell und deutlich ins Trudeln gekommen sind. Zuletzt gab es wieder leichte Stabilisierungsbemühungen, aber den meisten Börsianern wurde ins Gedächtnis gerufen, dass die Märkte keine Einbahnstraßen sind.

Und in der Tat regt die jüngste Entwicklung aus vielerlei Gründen zum Nachdenken an. Denn schließlich neigen Börsianer dazu, in unsicheren Zeiten nach Mustern aus der Vergangenheit zu suchen, um Orientierung zu finden. Nun haben aber Talfahrten in den aufstrebenden Märkten oftmals auf größere 'Ungewitter' hingedeutet, weshalb man diese Indikatoren durchaus ernst nehmen soll. Auch wiesen mahnende Beobachter schnell und zu Recht darauf hin, dass alleine die zeitliche Länge des bisherigen Aufschwungs für ein baldiges Ende spräche. Und dass die Gewinndynamik der Unternehmen mit dem rasanten Wertgewinn, oder vielleicht besser gesagt Preisanstieg der Aktienmärkte nicht Schritt hält, ist auf dem Börsenparkett schon lange kein Geheimnis.

Doch so schnell geben sich die Bullen nicht geschlagen. Das wesentliche Argument, welches auch schon im Jahr 2013 über das komplette Jahr hinweg die beste Trumpfkarte der Optimisten auf dem Parkett war: Die von den Notenbanken freigesetzte Liquiditätsflut, welche rund um den Erdball nach Anlagemöglichkeiten sucht. Vor dem Hintergrund der unverändert ausgesprochen niedrigen Renditen am Rentenmarkt bahnt sich diese Flutwelle weiterhin ihren Weg in den Aktienmarkt.

Die Sorge über eine restriktivere Vorgehensweise der Notenbanken ist dabei auf dem Börsenparkett deutlich geringer als in der Öffentlichkeit angenommen. Gut war dies abzulesen, als Investoren in der laufenden Woche anfingen, auf einen weiteren Zinsschritt- wohlgemerkt eine technisch kaum mehr mögliche weitere Senkung des EZB-Leitzinses- zu spekulieren. Auch wenn dies nicht eintrat, zeigte die Spekulation mitsamt dem zeitgleichen Anstieg des Aktienmarkts, dass Investoren immer noch sehr empfänglich für Signale von der Geldfront sind.

Auch wenn es dann schlussendlich solide US-Arbeitsmarktdaten waren, die die Stabilisierung untermauert haben und am Donnerstag für eine ordentliche Gegenbewegung des Aktienmarkts mit dem höchsten Tagesplus des Dow Jones in 2014 gesorgt haben: Auch in 2014 kommen Anleger nicht umher, die Signale der Notenbanken eng zu verfolgen. Sie werden schlussendlich maßgeblich für das viel zitierte 'big picture' an den Kapitalmärkten bleiben.

Realistisch ist indes auch, und dafür war die jüngste Korrektur auch sehr anschaulich, dass die lange Zeit des breiten Aufwärtstrends vorbeigeht. Weitere signifikante Kursgewinne auf breiter Front scheinen momentan wenig realistisch. Vielmehr dürfte 2014 Stock Picking im Vordergrund stehen. Von einem massiven und nachhaltigen Einbruch ist nach heutigem Stand aber ebenfalls nicht auszugehen.

von Roger Peeters, Close Brothers Seydler Research AG

© 7. Februar 2014

*Roger Peeters ist Vorstand der Close Brothers Seydler Research AG, einer Tochter der Frankfurter Wertpapierhandelsbank Close Brothers Seydler Bank, einer auf mittelständische Unternehmen fokussierte Bank. Zuvor leitete Peeters viele Jahre die Redaktion der 'Platow Börse' und beriet den von ihm konzipierten DB Platinum III Platow Fonds. 2008 erschien von ihm 'Finde die richtige Aktie - ein Profi zeigt seine Methoden' im Finanzbuchverlag. Peeters schreibt regelmäßig für die Börse Frankfurt.

Dieser Artikel gibt die Meinung des Autors wieder, nicht die der Redaktion von boerse-frankfurt.de. Sein Inhalt ist die alleinige Verantwortung des Autors.

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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