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FOKUS 2-Angst der Anleger vor eigener Courage bremst Dax

Veröffentlicht am 02.02.2011, 15:06
Aktualisiert 02.02.2011, 15:08
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* Vorgaben treiben Dax kurz über 7200 Punkte

* Infineon-Aktien profitieren von Vortages-Veröffentlichung

* Scania-Zahlen und Zweifel an Allianz drücken MAN

(neu: ADP-Bericht, Münchener Rück, K+S, Tom Tailor)

Frankfurt, 02. Feb (Reuters) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt hat am Mittwoch die Angst vor der eigenen Courage gepackt. Mit rund 7174 Punkten notierte der Dax<.GDAXI> am Nachmittag 0,1 Prozent schwächer, nachdem er im frühen Geschäft um 0,5 Prozent auf 7222 Zähler geklettert war und damit so hoch wie seit Mai 2008 nicht mehr notiert hatte. "Das war einigen offenbar zu schnell", sagte ein Händler. "Viele brauchen doch erst einmal eine Verschnaufpause, so positiv sieht das alles ja doch nicht aus." Somit setzten Gewinnmitnahmen ein.

Am Nachmittag sorgten zudem die revidierten Arbeitsmarktdaten der US-Privatwirtschaft für Ernüchterung. Nach Angaben der privaten Arbeitsagentur ADP sind im Dezember 50.000 weniger Jobs geschaffen worden als zunächst angenommen.

Die Verunsicherung über die Entwicklung in Ägypten ließ dagegen etwas nach. So verbilligten sich auch die Kreditversicherungen (CDS) für ägyptische Anleihen etwas. Nach dem angekündigten Rückzug von Präsident Husni Mubarak lieferten sich seine Anhänger in Kairo Straßenschlachten mit Oppositionellen. Ein Börsen-Vertreter in Kairo kündigte an, die Börse solle am Donnerstag den fünften Handelstag in Folge geschlossen bleiben.

"Die Sorge bei Ägypten ist, dass es letztlich zu einem Flächenbrand in der Region kommt und damit auch zu Schwierigkeiten bei der Öllieferung", sagte ein Händler. Sollte der Ölpreis weiter steigen, werde das irgendwann auch auf die Unternehmen durchschlagen. "Und das sehen Investoren nicht so gerne."

ANLEGER FINDEN GERRY WEBER SCHICK

Im Dax hielten sich Gewinner und Verlierer in etwa die Waage. Mit einem Minus von 3,7 Prozent stachen die Aktien von MAN heraus. Händler begründeten die Verkäufe mit enttäuschenden Zahlen von Scania und Zweifeln an einem raschen Zusammenschluss beider Unternehmen. Das "Handelsblatt" hatte berichtet, die Allianz hänge an zwei Hürden: Neben den Folgen der Schmiergeldaffäre der früheren MAN-Tochter Ferrostaal fürchte VW - Großaktionär beider Lkw-Hersteller - auch die Folgen der EU-Kartellermittlungen. Scania verloren ins Stockholm 6,3 Prozent, da der Lkw-Bauer mit seinem Quartalsbericht nicht an die Prognosen herankam und einen verhaltenen Ausblick ablieferte. Die Titel des weltgrößten Lkw-Bauers Daimler gaben 1,2 Prozent nach.

Nach einer Reihe von Kurszielanhebungen infolge der am Dienstag veröffentlichten Quartalszahlen zogen Infineon um 1,4 Prozent an. Ein charttechnischer Ausbruch bei knapp über 117 Euro katapultierte Münchener Rück mit einem Plus von bis zu 2,5 Prozent zeitweise an die Dax-Spitze. Den möglichen Schäden durch die Kältewelle in den USA und den Wirbelsturm in Australien maßen Anleger Händlern zufolge dagegen zunächst keine große Bedeutung bei. Im Verlauf tendierten die Titel 1,2 Prozent höher. Steigende Preise bei Agrar-Rohstoffen sorgten bei den Anteilsscheinen des Düngemittelherstellers K+S für ein Kursplus von 2,3 Prozent.

Im MDax<.MDAXI> erholten sich TUI von den Verlusten im Sog der Unsicherheit über die Lage in Ägypten und legten 2,8 Prozent zu. Nach den herben Abschlägen vom Vortag infolge eines enttäuschenden Quartalsberichts gingen auch die Papiere von Aurubis mit einem Plus von 3,6 Prozent auf Erholungskurs.

Ein zweistelliges Umsatzplus in seinen Filialen im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2010/11 verhalf den Aktien von Gerry Weber mit einem Aufschlag von vier Prozent in die Spitzengruppe des SDax<.SDAXI>. Die ebenfalls in dem Kleinwerte-Index gelisteten Papiere von Tom Tailor gewannen drei Prozent.

(Reporter: Tom Körkemeier und Andrea Lentz; unter Mitarbeit von Daniela Pegna; redigiert von Stefanie Huber)

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