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FOKUS 3-Weißer Rauch aus Athen - Aktienanleger in Feierlaune

Veröffentlicht am 30.06.2011, 17:58
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* Griechische Regierung gewinnt zweite Sparpaket-Abstimmung

* Bundesregierung einigt sich mit Banken auf Beteiligung

* Dax gewinnt im ersten Halbjahr 6,7 Prozent

(neu: Halbjahressicht, Zitate, LSE, Lloyds, Schlusskurse)

Frankfurt, 30. Jun (Reuters) - Die endgültige Zustimmung des griechischen Parlaments zum 28 Milliarden Euro schweren Sparpaket hat dem Dax<.GDAXI> am Donnerstag weiter Auftrieb gegeben. Der deutsche Leitindex schloss 1,1 Prozent fester bei 7376,24 Punkten, nachdem ihn das Ja der Athener Parlamentarier in der ersten Abstimmungsrunde am Vortag bereits beflügelt hatte. Der EuroStoxx50<.STOXX50E> gewann 1,6 Prozent.

Trotz der Erdbeben-Katastrope in Japan und der Euro-Schuldenkrise ergibt sich für den Dax auf Halbjahressicht damit ein Plus von 6,7 Prozent. Der EuroStoxx verzeichnete in dem Zeitraum einen Aufschlag von 1,4 Prozent.

Die US-Börsen<.DJI><.SPX><.IXIC> notierten am Donnerstag zum Handelsschluss in Europa ebenfalls höher. Dort wurde zudem der Konjunkturindex der Chicagoer Einkaufsmanager positiv aufgenommen, der im Juni mit 61,1 Punkten besser ausgefallen war als erwartet.

Mit der Zustimmung der griechischen Parlamentarier ist der Weg frei für weitere Hilfen von Europäischer Union (EU) und Internationalem Währungsfonds (IWF) in Höhe von zwölf Milliarden Euro, mit denen eine Staatspleite Griechenlands vermieden werden soll. Am Vortag hatten die Abgeordneten dem drastischen Konsolidierungskurs bereits grundsätzlich zugestimmt. "Jetzt ist erstmal die Unsicherheit weg, und Unsicherheit ist das Schlimmste für die Märkte", sagte ein Händler in Frankfurt. "Die Frage ist nur: wieviel Zeit hat man sich dadurch erkauft? Die Märkte werden sicher bald Richtung Irland und Portugal schauen, die ähnliche Schuldenprobleme wie Griechenland haben."

Die deutschen Banken und Versicherungen einigten sich mit dem Bundesfinanzministerium grundsätzlich auf eine Beteiligung privater Gläubiger an Griechenland-Hilfen. Finanzkreisen zufolge beläuft sich der Beitrag der Deutschen Bank voraussichtlich auf unter eine Milliarde Euro, die Commerzbank muss demnach deutlich weniger als eine Milliarde beisteuern. Die Titel der Commerzbank schlossen ein Prozent fester bei 2,96 Euro. Die Papiere der Deutschen Bank legten 1,4 Prozent auf 40,75 Euro zu. Der europäische Bankenindex<.SX7P> gewann 1,8 Prozent.

LLOYDS STREICHT 15.000 STELLEN - AKTIE LEGT KRÄFTIG ZU

Im Dax waren einige Kursbewegungen Händlern zufolge dem sogenannten "Window dressing" geschuldet. Dabei versuchen Banken, durch gezielte Aktienkäufe ihre Quartalsergebnisse im Handelsgeschäft besser aussehen zu lassen. Größter Gewinner im Leitindex waren die Titel der Deutschen Telekom mit einem Plus von 2,2 Prozent auf 10,81 Euro. Die Anteilsscheine von BASF verteuerten sich um 1,9 Prozent auf 67,57 Euro.

In London legten die Titel der teilverstaatlichten britischen Bank Lloyds 9,7 Prozent zu, nachdem der neue Chef Antonio Horta-Osorio die Streichung von 15.000 Stellen angekündigt hatte. Zusammen mit anderen Maßnahmen will die Bank so bis 2014 jährlich 1,5 Milliarden Pfund einsparen.

Übernahmefantasien machten zudem die Aktien der London Stock Exchange beliebt, die sich um rund elf Prozent auf 1050 Pence verteuerten. Analysten halten ein Angebot für den Börsenbetreiber für wahrscheinlich, nachdem die Fusionsgespräche zwischen der LSE und der kanadischen TMX Group gescheitert sind. Nach der Ansicht der UBS könnte die US-Börse Nasdaq OMX<.NDAQ.O> einen Vorstoß Richtung LSE wagen. Die Aktien der Deutschen Börse, die an einem Zusammenschluss mit der Nyse Euronext arbeitet, schlossen in Frankfurt 0,6 Prozent fester.

(Reporter: Tom Körkemeier; redigiert von Olaf Brenner)

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