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ROUNDUP 2: Januar-Arbeitslosigkeit auf Rekordtief - 2,92 Millionen ohne Job

Veröffentlicht am 02.02.2016, 15:26
Aktualisiert 02.02.2016, 15:30
ROUNDUP 2: Januar-Arbeitslosigkeit auf Rekordtief - 2,92 Millionen ohne Job

(neu: mehr Details und Hintergrund)

NÜRNBERG (dpa-AFX) - Der milde Winter und die gute Konjunktur haben den zu Jahresbeginn üblichen Anstieg der Arbeitslosigkeit deutlich gedämpft. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) verzeichnete die niedrigste Januar-Arbeitslosigkeit seit 1991. Insgesamt waren 2,92 Millionen Männer und Frauen ohne Arbeit; das waren zwar wegen des saisonüblichen Stellenabbaus auf dem Bau und in anderen Außenberufen 239 000 mehr als im Dezember, aber 111 000 weniger als vor einem Jahr, berichtet die BA am Dienstag in Nürnberg. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,6 Punkte auf 6,7 Prozent. Auch für die nächsten Monate ist BA-Chef Frank-Jürgen Weise zuversichtlich.

"Die Erholung des Arbeitsmarktes hat sich zum Jahresbeginn fortgesetzt. Saisonbereinigt gab es erneut einen deutlichen Rückgang", unterstrich der BA-Chef. Denn ohne jahreszeitliche Sondereffekte, die im Januar besonders stark ausgeprägt sind, wäre die Zahl der Erwerbslosen im Januar um 20 000 gesunken.

Zufrieden über die Lage auf dem Arbeitsmarkt zeigte sich auch Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD): "Der Start in das neue Jahr verläuft gut. Der Arbeitsmarkt bleibt ein wichtiger Stabilitätsanker in Deutschland. Die Beschäftigung wächst auch im Wintermonat Januar weiter kräftig", betonte sie in einer Erklärung.

BA-Chef Weise rechnet für den gesamten Winter 2015/2016 mit nahezu historisch niedrigen Jobsucherzahlen. Die Winterarbeitslosigkeit dürfte nach seiner Einschätzung die Drei-Millionen-Schwelle nicht überschreiten. Hauptgrund sei die gute wirtschaftliche Lage in Deutschland. So sei die Zahl der Erwerbslosen im Januar deutlich schwächer gestiegen als sonst üblich. Für Februar rechnet Weise allenfalls mit etwa 30 000 zusätzlichen Jobsuchern. Die wachsende Zahl arbeitsloser Flüchtlinge werde sich erst in der zweiten Jahreshälfte in der Statistik niederschlagen.

Weises Vorstandskollegen Detlef Scheele und Raimund Becker warnten derweil vor überzogenen Erwartungen bei der Integration von Flüchtlingen. "Die Flüchtlinge brauchen erst ein vernünftiges Sprachniveau", sagte Scheele. Die Bundesagentur setze dabei auf ein zweigleisiges Integrationskonzept: Flüchtlinge sollen neben ihrem Deutschkurs auch arbeiten können. Mit gezielten Förderungen soll aber dafür gesorgt werden, "dass sie aus dem Niedriglohnsektor rauskommen", sagte Scheele.

Wegen der ganz unterschiedlichen Qualifikationen, die Flüchtlinge mit nach Deutschland bringen, sind nach Beckers Einschätzung ganz individuelle Förderkonzepte für sie erforderlich. "Der aus Syrien stammende Ingenieur mit guten Englisch-Kenntnissen ist vielleicht schon nach sechs, sieben oder acht Monaten in Arbeit". Schwieriger sei das mit dem 25 bis 35 Jahre alten Flüchtling, der erst mühsam Deutsch lernen müsse und kaum beruflich qualifiziert sei.

Die Sorge einiger Arbeitsmarktexperten, Flüchtlinge könnten sich verstärkt als Schwarzarbeiter verdingen, teilt Weise nur bedingt: Auch er gehe davon aus, dass einige Asylbewerber schwarz arbeiteten. Die Versuchung, "mal schnell etwas zu verdienen", sei sicher für manchen groß. "Das sind Erscheinungen. Was wir aber heute sagen können: Sie dominieren nicht den Arbeitsmarkt", unterstrich Weise. "Im Gegenteil: Es geht in die andere Richtung. Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung steigen.

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