DUISBURG (dpa-AFX) - Der Stahlhandelskonzern Klöckner & Co leidet noch stärker als erwartet unter dem Nachfrageeinbruch in der Branche. Im dritten Quartal rutschte das Unternehmen in die roten Zahlen. 'Wir bewegen uns wie erwartet in einem zunehmend schwierigen konjunkturellen Fahrwasser', sagte Vorstandschef Gisbert Rühl am Mittwoch in Duisburg. Besserung ist seiner Einschätzung nicht in Sicht. Im vierten Quartal rechnet er mit einer weiteren Verschlechterung des operativen Ergebnisses. Auch im kommenden Jahr hält Klöckner das langfristige Ziel, einer 6-prozentigen Marge nicht für erreichbar. Mit einem Sparprogramm versucht das Unternehmen inzwischen gegenzusteuern.
Unter dem Strich stand im dritten Quartal ein Verlust von 11 Millionen Euro. Das war noch schlechter als von Analysten befürchtet. Vor einem Jahr hatte Klöckner noch 14 Millionen Euro verdient. Das operative Ergebnis brach um 40 Prozent auf 37 Millionen Euro ein. 'Die Ergebnisentwicklung ist unbefriedigend', sagte Rühl. Der Umsatz legte hingegen dank der großen Zukäufe vom Jahresbeginn in den USA und Brasilien um mehr als ein Drittel auf knapp 1,9 Milliarden Euro zu.
Klöckner litt im Sommer neben der saisonalen Abschwächung auch unter der sich verstärkenden konjunkturellen Eintrübung. Das führte nach Unternehmensangaben dazu, dass seit dem Ende der Ferienzeit die übliche Erholung ausblieb. 'Die Risiken nehmen zu, die Kunden agieren vorsichtig', erklärte Rühl. Die Versuche der Stahlhersteller, mit Produktionsdrosselungen die Preise zu stabilisieren, seien bislang weitgehend erfolglos geblieben. Das drückt bei Klöckner auf die Margen. Als Händler ist das Unternehmen stark von der Entwicklung der Stahlpreise abhängig. Steigen diese, profitiert es praktisch automatisch, weil die eigenen Lagerbestände teurer werden. Umgekehrt verlieren diese gleich an Wert, wenn die Preise auf den Märkten unter Druck geraten.
Eigentlich wollte das Unternehmen in diesem sein dauerhaftes Ziel einer operativen Marge von 6 Prozent erreichen, musste die Prognose aber nach einem überraschend starken Geschäftseinbruch im zweiten Quartal bereits im August kappen. Im vierten Quartal rechnet das Management nun mit einem weiteren Rückgang des EBITDA. Zumindest bei Absatz und Umsatz bleiben die Duisburger dank ihrer Zukäufe auf Kurs. Der Absatz soll demnach weiter um mehr als ein Viertel in diesem Jahr zulegen, der Umsatz sogar noch stärker - um mehr als 35 Prozent. Das liegt daran, dass die Preise im Jahresschnitt über denen vom Vorjahr liegen dürften.
Für das kommende Jahr bleiben die Duisburger pessimistisch. Das langfristige Renditeziel sei auch 2012 noch nicht zu erreichen. In Nord- und Südamerika sei zwar mit einer steigenden Stahlnachfrage zu rechnen, in Europa aber 'allenfalls' mit einer stagnierenden. Dabei seien allerdings die Risiken angesichts der ungelösten Schuldenkrise 'weiterhin' hoch. Vorstandschef Rühl betonte, dass Klöckner auch auf eine längere Durststrecke gut vorbereitet sei.
Mit dem im Sommer eingeleiteten Sparprogramm gab sich der Klöckner-Vorstand aber zumindest zuversichtlich, das 6-Prozent-Renditeziel nach 2012 'möglichst schnell zu erreichen'. Im vierten Quartal bringt es aber zunächst einmalige Belastungen 'im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich'. Diese will das Unternehmen durch Verkaufserlöse wieder wettmachen.
Mit dem Umbauprogramm will sich das Unternehmen von Geschäftsteilen mit einem Umsatz von rund einer halben Milliarde Euro trennen. Insbesondere in einzelnen Landesgesellschaften - etwa im sich schwach entwickelnden Spanien - soll das Geschäft zurückgefahren werden. Zudem sieht der Vorstand Sparpotenzial bei den Verwaltungskosten und den allgemeinen Ausgaben. Mit dem Sparprogramm soll künftig das operative Ergebnis pro Jahr 'im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich' zulegen, ein Großteil davon soll schon 2012 wirksam werden./enl/he
Unter dem Strich stand im dritten Quartal ein Verlust von 11 Millionen Euro. Das war noch schlechter als von Analysten befürchtet. Vor einem Jahr hatte Klöckner noch 14 Millionen Euro verdient. Das operative Ergebnis brach um 40 Prozent auf 37 Millionen Euro ein. 'Die Ergebnisentwicklung ist unbefriedigend', sagte Rühl. Der Umsatz legte hingegen dank der großen Zukäufe vom Jahresbeginn in den USA und Brasilien um mehr als ein Drittel auf knapp 1,9 Milliarden Euro zu.
Klöckner litt im Sommer neben der saisonalen Abschwächung auch unter der sich verstärkenden konjunkturellen Eintrübung. Das führte nach Unternehmensangaben dazu, dass seit dem Ende der Ferienzeit die übliche Erholung ausblieb. 'Die Risiken nehmen zu, die Kunden agieren vorsichtig', erklärte Rühl. Die Versuche der Stahlhersteller, mit Produktionsdrosselungen die Preise zu stabilisieren, seien bislang weitgehend erfolglos geblieben. Das drückt bei Klöckner auf die Margen. Als Händler ist das Unternehmen stark von der Entwicklung der Stahlpreise abhängig. Steigen diese, profitiert es praktisch automatisch, weil die eigenen Lagerbestände teurer werden. Umgekehrt verlieren diese gleich an Wert, wenn die Preise auf den Märkten unter Druck geraten.
Eigentlich wollte das Unternehmen in diesem sein dauerhaftes Ziel einer operativen Marge von 6 Prozent erreichen, musste die Prognose aber nach einem überraschend starken Geschäftseinbruch im zweiten Quartal bereits im August kappen. Im vierten Quartal rechnet das Management nun mit einem weiteren Rückgang des EBITDA. Zumindest bei Absatz und Umsatz bleiben die Duisburger dank ihrer Zukäufe auf Kurs. Der Absatz soll demnach weiter um mehr als ein Viertel in diesem Jahr zulegen, der Umsatz sogar noch stärker - um mehr als 35 Prozent. Das liegt daran, dass die Preise im Jahresschnitt über denen vom Vorjahr liegen dürften.
Für das kommende Jahr bleiben die Duisburger pessimistisch. Das langfristige Renditeziel sei auch 2012 noch nicht zu erreichen. In Nord- und Südamerika sei zwar mit einer steigenden Stahlnachfrage zu rechnen, in Europa aber 'allenfalls' mit einer stagnierenden. Dabei seien allerdings die Risiken angesichts der ungelösten Schuldenkrise 'weiterhin' hoch. Vorstandschef Rühl betonte, dass Klöckner auch auf eine längere Durststrecke gut vorbereitet sei.
Mit dem im Sommer eingeleiteten Sparprogramm gab sich der Klöckner-Vorstand aber zumindest zuversichtlich, das 6-Prozent-Renditeziel nach 2012 'möglichst schnell zu erreichen'. Im vierten Quartal bringt es aber zunächst einmalige Belastungen 'im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich'. Diese will das Unternehmen durch Verkaufserlöse wieder wettmachen.
Mit dem Umbauprogramm will sich das Unternehmen von Geschäftsteilen mit einem Umsatz von rund einer halben Milliarde Euro trennen. Insbesondere in einzelnen Landesgesellschaften - etwa im sich schwach entwickelnden Spanien - soll das Geschäft zurückgefahren werden. Zudem sieht der Vorstand Sparpotenzial bei den Verwaltungskosten und den allgemeinen Ausgaben. Mit dem Sparprogramm soll künftig das operative Ergebnis pro Jahr 'im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich' zulegen, ein Großteil davon soll schon 2012 wirksam werden./enl/he