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Aktien Frankfurt: Dax rutscht ins Minus - Zollt starkem Vortag Tribut

Veröffentlicht am 05.12.2017, 15:07
Aktualisiert 05.12.2017, 15:10
© Reuters.  Aktien Frankfurt: Dax rutscht ins Minus - Zollt starkem Vortag Tribut
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) hat am Dienstag seiner starken Vortagserholung Tribut gezollt und ist nach Anfangsgewinnen ins Minus gerutscht. Am Nachmittag konnte der deutsche Leitindex dank der freundlich erwarteten Wall Street seine Verluste aber wieder ein wenig eindämmen. "Nach der gestrigen Rally gönnt sich der Markt eine Verschnaufpause", kommentierte Analyst Milan Cutkovic vom Broker AxiTrader.

Zuletzt stand der deutsche Leitindex 0,40 Prozent tiefer bei 13 006,80 Punkten. Damit blieb er im Bereich zwischen 12 800 und 13 200 Punkten hängen, der ihm seit Wochen die Handelsspanne vorgibt. Zu Wochenbeginn hatte der Dax dank Fortschritten bei der Steuerreform von US-Präsident Donald Trump den Kursrückschlag vom Freitag mehr als wettgemacht. Nun fehlten ihm aber Impulse für weitere Gewinne.

Ähnlich erging es am Dienstag den deutschen Nebenwerte-Indizes: Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Unternehmen verlor 0,49 Prozent auf 26 803,85 Zähler, während der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) 0,97 Prozent auf 2466,22 Punkte einbüßte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) sank um 0,32 Prozent auf 3564,87 Punkte.

Im Dax führte der Immobilienkonzern Vonovia (4:VNAn) mit einem Kursanstieg von 2,00 Prozent auf 40,565 Euro die Gewinnerliste an - bei 40,775 Euro erreichten die Aktien sogar ein Rekordhoch. Im aktuellen, von Vorsicht geprägten Umfeld seien Aktien aus der Immobilienbranche wie Vonovia klar als "sicherer Hafen" gefragt, sagte ein Börsianer. Auch in der europäischen Sektorübersicht hatten Immobilienwerte die Nase vorn.

Hinter Vonovia legten die Titel der Deutschen Börse (4:DB1Gn) um 1,67 Prozent zu. Der Börsenbetreiber beglückt seine leidgeprüften Aktionäre mit einem weiteren Geldgeschenk: Zusätzlich zu einem erst im November gestarteten 200 Millionen Euro schweren Aktienrückkauf legt er für das kommende Jahr ein weiteres Kaufprogramm in gleicher Größenordnung auf. "In einem eher verhaltenen Gesamtmarktumfeld fallen Bekanntmachungen wie diese auf fruchtbaren Boden", sagte Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank (DE:CDBG).

Die Aktien von BMW (4:BMWG) trotzten mit plus 0,26 Prozent Vorwürfen der Deutschen Umwelthilfe (DUH), wonach der Autobauer in einem Diesel-Modell eine Abschalteinrichtung eingesetzt haben könnte. BMW teilte auf Anfrage mit, es gebe "keinerlei Aktivitäten und technische Vorkehrungen, den Prüfmodus zur Erhebung von Emissionen zu beeinflussen". Das seien nicht die ersten Vorwürfe gegen BMW in diese Richtung, kommentierte ein Börsianer. Zuletzt forderte die DUH, die Typzulassung eines von ihr getesteten BMW-Modells wegen angeblich zu hoher Abgaswerte überprüfen lassen.

Die Vorzugsaktien von Konkurrent Volkswagen (4:VOWG_p) setzten indes mit minus 1,36 Prozent ihre jüngste Talfahrt nach der vorangegangenen Erholung fort und waren Schlusslicht im deutschen Leitindex.

Beim Elektrokonzern Siemens (4:SIEGn) sorgte eine Verkaufsempfehlung der britischen Investmentbank Barclays (LON:BARC) für einen Kursrückgang von 1,35 Prozent. Das Geschäftsjahr 2017/2018 werde für die Münchner ein Übergangsjahr mit hohen Kosten, schrieb Analyst James Stettler. Für eine Aufspaltung, den besten Weg der Wertschöpfung, sei der Konzern noch nicht reif.

Im MDax gehörte der Aromenhersteller Symrise (4:SY1G) nach einer Kaufempfehlung der französischen Großbank Societe Generale (PA:SOGN) derweil zu den Favoriten: Mit einem Plus von 1,48 Prozent auf 71,37 Euro blieben die Aktien nur wenig unter ihrem Rekordhoch. Die jüngsten Investitionen dürften ab 2019 für zunehmende Volumina sowie steigende Gewinne und Barmittel sorgen, lobte Analyst Thomas Swoboda. Er erhöhte seine Gewinnschätzungen.

Unter den Technologietiteln glänzten diesmal Dialog Semiconductor (4:DLGS): Die Aktien des Halbleiterkonzerns, die zuletzt wegen Sorgen um den Verlust des wichtigen Kunden Apple (2:AAPL) um insgesamt rund 28 Prozent abgestürzt waren, konnten sich mit plus 2,66 Prozent etwas erholen. Ihnen half zudem die Nachricht, dass der staatlich kontrollierte chinesische Konkurrent Tsinghua Unigroup eingestiegen ist und nun mit über 7 Prozent zu den größten Anteilseignern zählt.

Evotec-Papiere (4:EVTG) rückten dank eines neuen Kaufvotums der Deutschen Bank (DE:DBKGn) um 4,06 Prozent vor. Analyst Falko Friedrichs sieht nach dem jüngsten Kursrutsch eine attraktive Einstiegsgelegenheit. Das Biotechnologie-Unternehmen sei ausgezeichnet positioniert, und die Anleger müssten auf dem aktuellen Bewertungsniveau für die Produktpipeline praktisch nichts bezahlen.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,17 Prozent am Vortag auf 0,16 Prozent. Der Rentenindex Rex (DE0008469107) stieg um 0,06 Prozent auf 141,56 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,01 Prozent auf 163,29 Punkte. Der Euro notierte zuletzt bei 1,1839 US-Dollar. Am Montag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,1865 (Freitag: 1,1885) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8428 (0,8414) Euro.

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