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Gericht: Piëch hat Pflichten als Porsche-SE-Aufsichtsrat verletzt

Veröffentlicht am 29.02.2012, 12:00
STUTTGART (dpa-AFX) - VW-Patriarch Ferdinand Piëch hat einer Gerichtsentscheidung zufolge seine Pflichten als Aufsichtsrat der Porsche SE während der Übernahmeschlacht beider Unternehmen verletzt. Im Gespräch mit Journalisten im Mai 2009 auf Sardinien habe Piëch sinngemäß gesagt, er habe sich keine Klarheit über die Risiken der Optionsgeschäfte von Porsche verschaffen können und wisse nicht, wie hoch die Risiken seien, teilte das Oberlandesgericht Stuttgart am Mittwoch mit.

'Nimmt man diese Äußerungen beim Wort, hatte Dr. Piëch damit eine schwerwiegende Pflichtverletzung belegt, denn zu seinen Kardinalpflichten als Mitglied des Aufsichtsrats gehörte die Erfassung und Beurteilung bedeutsamer Geschäfte der Porsche Automobil Holding SE.'

Dies schließe auch die eigenständige Abschätzung der Risiken der Optionsgeschäfte ein, heißt es in der Mitteilung. Wenn Piëchs Äußerungen inhaltlich zuträfen, hätte er den Geschäften nicht zustimmen dürfen und sie verhindern müssen. Außerdem habe Piëch mit seinen Äußerungen die Kreditwürdigkeit der Porsche SE gefährdet.

Porsche hatte versucht, den deutlich größeren Konkurrenten Volkswagen auch mit Hilfe komplizierter Finanztransaktionen zu übernehmen. Doch die Schwaben hatten sich dabei verhoben und einen massiven Schuldenberg angehäuft.

Das Gericht erklärte die Entlastung des gesamten Aufsichtsrates der Porsche SE für das Geschäftsjahr 2008/09 für nichtig. Hintergrund des Prozesses ist eine Klage des Vereins 'Verbraucherzentrale für Kapitalanleger'. Dieser hatte kritisiert, Vorstand und Aufsichtsrat der Porsche SE hätten bei der Übernahmeschlacht mit VW riskant gehandelt./sba/DP/kja

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