DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Ökonomen sind uneins über das offensive Werben von Ex-Bundesfinanzminister Peer Steinbrück für höhere Steuern. 'Wenn es eines nicht notwendig ist, dann Steuererhöhungen', sagte der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, am Montag laut 'Handelsblatt Online'. Nach Einschätzung von Gustav Horn, dem Direktor des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), hat Steinbrück dagegen 'vollkommen recht'. Angesichts der 'schon lange andauernden Investitionsschwäche des Staates, der erheblichen Umverteilung zu Lasten der unteren Einkommen und der gewaltigen Probleme im Bildungssystem und bei der Energieversorgung' führe kein Weg an Steuererhöhungen vorbei.
IW-Chef Hüther sieht dagegen sogar Bedarf an Steuerentlastungen, um für Steuergerechtigkeit zu sorgen. 'Das betrifft zum Beispiel den ungerechten Einkommensteuertarif mit seiner kalten Progression.' Zudem stünden wegen der Demographie eher höhere Sozialabgaben ins Haus, zumal wenn die Rente mit 67 rückgängig gemacht werde. 'Steinbrück ist auf einem falschen Dampfer unterwegs', sagte Hüther. Auch der Bund der Steuerzahler empört sich über Steinbrücks Forderung. 'Die scheinbare Ehrlichkeit in Sachen Steuererhöhungen ist reine Wahltaktik eines möglichen Kanzlerkandidaten', sagte Verbandsvizepräsident Reiner Holznagel. Steinbrück (SPD) hatte seiner Partei im Interview mit dem 'Handelsblatt' empfohlen, im Bundestagswahlkampf auf Steuererhöhungen zu setzen./hbr/stw
IW-Chef Hüther sieht dagegen sogar Bedarf an Steuerentlastungen, um für Steuergerechtigkeit zu sorgen. 'Das betrifft zum Beispiel den ungerechten Einkommensteuertarif mit seiner kalten Progression.' Zudem stünden wegen der Demographie eher höhere Sozialabgaben ins Haus, zumal wenn die Rente mit 67 rückgängig gemacht werde. 'Steinbrück ist auf einem falschen Dampfer unterwegs', sagte Hüther. Auch der Bund der Steuerzahler empört sich über Steinbrücks Forderung. 'Die scheinbare Ehrlichkeit in Sachen Steuererhöhungen ist reine Wahltaktik eines möglichen Kanzlerkandidaten', sagte Verbandsvizepräsident Reiner Holznagel. Steinbrück (SPD) hatte seiner Partei im Interview mit dem 'Handelsblatt' empfohlen, im Bundestagswahlkampf auf Steuererhöhungen zu setzen./hbr/stw