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FOKUS 3-Prinzip Hoffnung gibt Aktienmarkt Auftrieb

Veröffentlicht am 29.08.2011, 18:11
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* Verlängertes Fed-Treffen im September lässt hoffen

* "Irene" lässt Anleger kalt

* Fusion lässt griechische Bankenaktien steigen (neu: Händler, US-Börsen, Schlusskurse)

Frankfurt, 29. Aug (Reuters) - Aktienanleger haben sich zu Beginn der neuen Woche das Prinzip Hoffnung zu eigen gemacht und nach günstigen Einstiegsgelegenheiten Ausschau gehalten. Sie gründeten ihren Optimismus auf Aussagen von US-Zentralbankchef Ben Bernanke, wonach im September über neue Hilfen für die weltgrößte Volkswirtschaft beraten werden soll. Der Dax schloss am Montag 2,4 Prozent höher bei 5670,07 Zählern. Ein Händler begründete das kräftige Kursplus lapidar damit, dass es keine neuen Horrormeldungen gegeben habe. Welche Qualität das habe, bleibe abzuwarten, schließlich seien die Umsätze wegen des Feiertages in Großbritannien nicht sehr hoch gewesen.

Die Rede von Bernanke in Jackson Hole sorgte auch am Montag noch für Gesprächsstoff. "Man hätte ja erwarten können, dass der Markt nach unten geht, weil Bernanke kein neues Anleihenkaufprogramm (QE 3) angekündigt hat", sagte Aktienstratege Carsten Klude von MM Warburg. "Aber man sagt sich jetzt wohl, okay, Bernanke hat offenbar keine Informationen, wonach alles noch schlechter wird. Zum langfristigen Wachstum hat er sich ja recht optimistisch gezeigt."

Bernanke hatte am Freitag beim Gipfeltreffen der Notenbanken gesagt, dass sich die weltweit größte Volkswirtschaft langsamer erhole als erhofft. Im September werde die Fed deshalb ein zweitägiges Treffen anstelle des geplanten eintägigen Treffens abhalten, um Maßnahmen zu erwägen, die ein stärkeres Wachstum ermöglichen. Das längerfristige Potenzialwachstum werde durch die derzeitige Krise wohl nicht beeinflusst, sagte Bernanke.

Ein Börsianer bezeichnete das Vorgehen, jetzt kein "QE 3" anzukündigen, als das Geschickteste, was der Fed-Chef machen konnte: "Der Effekt wäre vermutlich schnell verpufft. Jetzt aber klammern sich die Investoren an die Hoffnung, dass vielleicht im September doch noch etwas nachgereicht wird. Vor allem die US-Konjunkturdaten dürften nun noch genauer unter die Lupe genommen werden, um abzuschätzen, wie realistisch weitere Hilfen sind."

Am Montag entfalteten die US-Daten nur zögerlich ihre Wirkung, konnten den Märkten in Europa und den USA schließlich aber doch Auftrieb verschaffen. Die US-Konsumausgaben stiegen um Juli um 0,8 Prozent und damit so deutlich wie seit fünf Monaten nicht mehr. An der Wall Street legten die wichtigsten Indizes zwischen 1,5 und 2,3 Prozent zu.

Gesprächsthema in den Handelsräumen war auch der Wirbelsturm "Irene", der am Wochenende an der Ostküste der USA wütete und schon einige Todesopfer gefordert hat. Nach vorläufigen Schätzungen des Risikomodellierers Eqecat könnten die von "Irene" verursachten Gesamtschäden aber deutlich geringer ausfallen als zunächst befürchtet. Der Versicherungssektor legte daher zu, die Kurse der weltgrößten Rückversicherer Münchener Rück und Swiss Re schlossen vier beziehungsweise sechs Prozent höher. DZ-Bank-Analyst Thorsten Wenzel schrieb in einer ersten Einschätzung, vermutlich würden Erstversicherer den Löwenanteil der Schäden tragen. Die Rückversicherer - für gewöhnlich am stärksten von großen Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Wirbelstürmen betroffen - müssten zwar auch haften, aber wohl nicht in einem Ausmaß, dass die Gewinnschätzungen der Analysten in Gefahr seien. Die Aktien der Versicherungsgruppe Allianz stiegen um 3,3 Prozent.

An der Athener Börse schnellte der Bankenindex um fast 30 Prozent nach oben, nachdem das zweit- und das drittgrößte Finanzinstitut Griechenlands - die Alpha Bank und die EFG Eurobank - ihre Fusionspläne bekanntgegeben hatten. Die Titel von Alpha und EFG gewannen jeweils rund 30 Prozent. Das Emirat Katar wird über 17 Prozent an der fusionierten Bank halten. Der griechische Leitindex stieg um 14,4 Prozent. (Reporter: Kirsti Knolle und Tom Körkemeier; unter Mitarbeit von Daniela Pegna und Andrea Lentz; redigiert von Stefanie Huber)

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