STUTTGART/HAMBURG (dpa-AFX) - Der Technologiekonzern Bosch treibt den Ausbau seiner Solarsparte weiter voran. Die Stuttgarter kaufen dem Solarunternehmen Conergy die Tochter für Wechselrichter ab, wie beide Unternehmen am Mittwoch mitteilten. Ein entsprechender Vertrag sei bereits unterzeichnet worden. Über den Preis für Voltwerk wurden keine Angaben gemacht. Wechselrichter wandeln Gleichstrom in Wechselstrom um. Sie werden zum Beispiel in Solaranlagen und Elektroautos gebraucht. Erneuerbare Energien und E-Mobilität sind für Bosch entscheidende Zukunftsthemen.
Die Übernahme, über die bereits die 'Financial Times Deutschland' ('FTD'/Mittwoch) berichtet hatte, muss noch von den Kartellbehörden genehmigt werden. Mit rund 100 Mitarbeitern erwirtschaftete Voltwerk 2010 einen Umsatz von 68 Millionen Euro und einen Gewinn von etwa 2,7 Millionen Euro. In diesem Jahr soll der Zeitung zufolge ein leichter Verlust angefallen sein.
Bosch-Chef Franz Fehrenbach treibt das Solargeschäft energisch voran, er glaubt an Wachstumschancen in den nächsten Jahren. Bosch war 2008 ins Photovoltaik-Geschäft eingestiegen. Im vergangenen Jahr lag der Umsatz der Sparte bei rund 900 Millionen Euro. Die Zahl der Beschäftigten soll in den nächsten Jahren kräftig zulegen, von derzeit rund 3500 auf mehr als 7000 Beschäftigte im Jahr 2017.
Das Unternehmen bietet die ganze Palette von Modulen für den privaten 'Häuslebauer' bis hin zu ganzen Solar-Kraftwerken an. Das Geschäft mit Wechselrichtern fehlte bisher noch im Portfolio. Die Geräte werden nach Einschätzung von Bosch immer wichtiger. Nicht nur in einer Photovoltaikanlage erzeugter Gleichstrom muss in Wechselstrom umgewandelt werden, damit er in die Netze eingespeist werden kann. Auch in Elektroautos ist eine Umwandlung notwendig, damit der Elektromotor den Gleichstrom aus der Batterie nutzen kann. Bei der Rückgewinnung von Bremsenergie in die Batterie werden ebenfalls Wechselrichter gebraucht.
Für Conergy macht der Verkauf Sinn, da sich das Unternehmen mehr auf seine internationalen Vertriebsaktivitäten und auf das Servicegeschäft fokussieren will. Um an Kunden die für die Solaranlagen wichtigen Wechselrichter weiterhin verkaufen zu können, hat sich Conergy den Angaben zufolge einen langfristigen Liefervertrag gesichert.
Conergy steckt wegen des Preisverfalls in der Branche schon lange in der Krise. Nach der Beinahepleite 2007 schrieb das Unternehmen in jedem Jahr rote Zahlen. Im Frühjahr stiegen Hedge-Fonds über den Kauf von Schulden bei den hoch verschuldeten Hamburgern ein und wandten damit die neuerliche Pleitegefahr ab. In diesem Jahr schreibt Conergy weiter Verluste, die Suche nach einem Vorstandschef dauert an. In Frankfurt/Oder baut das Unternehmen Arbeitsplätze ab. Zudem startet laut 'FTD' im März ein Musterprozess gegen den Konzern vor dem Oberlandesgericht in Hamburg. Aktionäre fühlen sich demnach über die finanzielle Lage des Konzerns im Jahr 2007 getäuscht./sba/nmu
Die Übernahme, über die bereits die 'Financial Times Deutschland' ('FTD'/Mittwoch) berichtet hatte, muss noch von den Kartellbehörden genehmigt werden. Mit rund 100 Mitarbeitern erwirtschaftete Voltwerk 2010 einen Umsatz von 68 Millionen Euro und einen Gewinn von etwa 2,7 Millionen Euro. In diesem Jahr soll der Zeitung zufolge ein leichter Verlust angefallen sein.
Bosch-Chef Franz Fehrenbach treibt das Solargeschäft energisch voran, er glaubt an Wachstumschancen in den nächsten Jahren. Bosch war 2008 ins Photovoltaik-Geschäft eingestiegen. Im vergangenen Jahr lag der Umsatz der Sparte bei rund 900 Millionen Euro. Die Zahl der Beschäftigten soll in den nächsten Jahren kräftig zulegen, von derzeit rund 3500 auf mehr als 7000 Beschäftigte im Jahr 2017.
Das Unternehmen bietet die ganze Palette von Modulen für den privaten 'Häuslebauer' bis hin zu ganzen Solar-Kraftwerken an. Das Geschäft mit Wechselrichtern fehlte bisher noch im Portfolio. Die Geräte werden nach Einschätzung von Bosch immer wichtiger. Nicht nur in einer Photovoltaikanlage erzeugter Gleichstrom muss in Wechselstrom umgewandelt werden, damit er in die Netze eingespeist werden kann. Auch in Elektroautos ist eine Umwandlung notwendig, damit der Elektromotor den Gleichstrom aus der Batterie nutzen kann. Bei der Rückgewinnung von Bremsenergie in die Batterie werden ebenfalls Wechselrichter gebraucht.
Für Conergy macht der Verkauf Sinn, da sich das Unternehmen mehr auf seine internationalen Vertriebsaktivitäten und auf das Servicegeschäft fokussieren will. Um an Kunden die für die Solaranlagen wichtigen Wechselrichter weiterhin verkaufen zu können, hat sich Conergy den Angaben zufolge einen langfristigen Liefervertrag gesichert.
Conergy steckt wegen des Preisverfalls in der Branche schon lange in der Krise. Nach der Beinahepleite 2007 schrieb das Unternehmen in jedem Jahr rote Zahlen. Im Frühjahr stiegen Hedge-Fonds über den Kauf von Schulden bei den hoch verschuldeten Hamburgern ein und wandten damit die neuerliche Pleitegefahr ab. In diesem Jahr schreibt Conergy weiter Verluste, die Suche nach einem Vorstandschef dauert an. In Frankfurt/Oder baut das Unternehmen Arbeitsplätze ab. Zudem startet laut 'FTD' im März ein Musterprozess gegen den Konzern vor dem Oberlandesgericht in Hamburg. Aktionäre fühlen sich demnach über die finanzielle Lage des Konzerns im Jahr 2007 getäuscht./sba/nmu